Das Schweizer Nationalteam der Frauen hat bei ihrem allerersten WM-Auftritt einen starken Eindruck hinterlassen. Allen voran Ramona Bachmann, die sich über ihre zahlreich vergebenen Chancen ärgert.
«Ramona ist momentan sicher die traurigste Spielerin», sagte ihre Trainerin Martina Voss-Tecklenburg nach der knappen 0:1-Niederlage im Startspiel gegen den amtierenden Weltmeister Japan. «Sie hat sehr viele Chancen gehabt, die sie sich aber allesamt überragend herausgespielt hat», so Voss-Tecklenburg weiter.
Bachmann war die aktivste Spielerin in einem überzeugenden Schweizer Team, das sich nach einer starken zweiten Halbzeit einen Punktgewinn verdient hätte. «Die Enttäuschung so kurz nach dem Spiel ist natürlich gross. Obwohl der Gegner Japan hiess, bin ich extrem enttäuscht, dass wir nicht gewonnen haben», sagte Bachmann. In der Nachspielzeit hatte die 24-Jährige aus rund zwölf Metern den sicheren Ausgleich auf dem Fuss. «Ich versuchte den Abpraller direkt abzunehmen, musste dafür mein Bein strecken. Dadurch bin ich leicht in Rücklage geraten und der Ball ging über die Latte», beschreibt sie die Szene.
Von ihrer Trainerin erhält die Stürmerin dennoch nur lobende Worte: «Es freut mich für sie, dass sie endlich einmal auf der Weltbühne zeigen konnte, wie gut sie wirklich ist.» Mit ihrer Schnelligkeit und der Gabe, sich im Dribbling auch auf engstem Raum durchzusetzen, stellt Bachmann die Abwehr immer wieder vor grosse Probleme. «Heute haben alle gesehen, welch gute Fussballerin sie ist. Wir haben das natürlich schon länger gewusst», sagte Voss-Tecklenburg über die Luzernerin, die dereinst erklärte, dass sie einmal Weltfussballerin werden wolle.
Bereits während der regulären Spielzeit hatte die Spielerin vom schwedischen Klub Rosengard Malmö gegen Japan zwei ausgezeichnete Möglichkeiten ausgelassen. In der zwölften Minute scheiterte sie nach herrlicher Vorarbeit von Rachel Rinast aus kurzer Distanz an Japans Torhüterin Erina Yamane. Zehn Minuten nach der Pause setzte Bachmann zum grossen Solo an und umdribbelte gleich vier Japanerinnen, ehe sie im denkbar ungünstigsten Moment ausrutschte. «Wir haben gegen den Weltmeister ein hervorragendes Spiel gezeigt, nur die Tore haben gefehlt», analysierte Bachmann.
Für die Schweizerinnen bleibt am Ende der Trost, dem Titelverteidiger bis zur letzten Minute alles abverlangt zu haben. «Ich glaube, wir können selbstbewusst ins nächste Spiel gehen. Wenn uns nochmals so eine Leistung gelingt, dann wird das auch mit dem Toreschiessen klappen», zeigte sich Bachmann optimistisch.