Die Schweizer Langläufer erhalten an ihrer Basis in Davos ein neues Bijou für das Training. Kernstück des neuen Leistungszentrums sind zwei moderne Laufbänder.
Noch ist die Baustelle rund um das Langlaufzentrum in Davos unübersehbar. Im Innern des zweistöckigen Holzbaus mit grossen Fensterfronten ist jedoch alles bereit. Der ganze Stolz von Swiss-Ski ist ein ultramodernes Laufband (Kostenpunkt rund 140’000 Franken), auf dem am Donnerstagabend Roman Furger eine Traininsgeinheit absolvierte. Auf dem Bildschirm laufen Bilder der Olympiastrecke in Pyeongchang, das Profil des Laufbands simuliert die Anstiege, Flächen und Abfahrten. Trainer Lars Ruckstuhl kann am Bildschirm kleinste Details im Bewegungsablauf analysieren und gegebenenfalls kontrollieren.
Mit den neuen Einrichtungen in Davos spielen die Schweizer Langläufer trainingsmässig in der obersten Liga mit – ohne dafür einen «Weissen Elefanten» produziert zu haben. Das Langlaufzentrum für die Hobbyläufer wurde vor einem Jahr abgerissen. Der Neubau, den die Gemeinde Davos erstellt hat, ist zweistöckig, im oberen Geschoss hat sich Swiss-Ski eingemietet. 350’000 Franken kostete den Verband die Einrichtung mit den benötigten Geräten. Dazu gehören neben einem voll ausgerüsteten Kraftraum sowie Kälte- und Wärmebädern ein zweites, etwas günstigeres Laufband. «Unsere High-Class-Athleten haben nun eine High-Class-Infrastruktur», erklärte Swiss-Ski-Geschäftsführer Markus Wolf zur Eröffnung. Bereits zuvor waren die Trainingsbedingungen durch den Ausbau des «Snowfarmings» (Produktion von Kunstschnee auch im Sommer) verbessert worden.
Der Schwerpunkt der neuen Möglichkeiten liegt im technischen Bereich. «Wir können nun individuell besser, eins zu eins und konstant trainieren», betont Christian Flury, der in einem 50-Prozent-Pensum das Nationale Leistungszentrum leitet. Er warnt aber auch: «Es macht jetzt nicht einfach päng. Es ist Arbeit, Arbeit, Arbeit!» Diese Arbeit kann aber unter besten Bedingungen stattfinden.
Einer der Profiteure wird Dario Cologna sein. Ohne dessen Erfolge wäre der Bau eines solchen Leistungszentrums kaum möglich gewesen. «Das ist nochmals ein grosser Schritt», freut er sich. Den Anstoss gab der Wunsch nach einem richtigen Kraftraum. «Früher trainierten wir in einer Garage», erinnert sich der dreifache Olympiasieger. Daraus ist nun weit mehr als ein Kraftraum geworden. «Es fehlt uns hier an nichts.»