Im Fokus der neuen ökumenischen Kampagne der Hilfswerke der katholischen, evangelischen und christkatholischen Kirchen ist die Landnahme durch multinationale Konzerne. Sie wollen vom Bundesrat Klarheit, dass für solche Grossprojekte keine öffentlichen Gelder aus der Schweiz verwendet werden.
Multinationale Konzerne rafften riesige Ackerflächen in Entwicklungsländern zusammen, teilten Fastenopfer und Brot für alle mit. „Darauf bauen sie Pflanzen für Viehfutter oder Agrotreibstoff an, die für den Export bestimmt sind.“ Diese Flächen fehlten den Entwicklungsländern für die Nahrungsmittelproduktion; Vertreibungen und Hunger seien die Folgen.
Für die Hilfswerke Fastenopfer, Brot für alle und Partner ist klar, dass die Belastungen solcher Grossprojekte weit über ihrem Nutzen liegen. Ermöglicht würden solche Grossprojekte durch Entwicklungsbanken, die von der Schweiz mitfinanziert würden, erklären die Hilfswerke.
Sie wollen nun im Rahmen der ökumenischen Kampagne „Ohne Land kein Brot“ vom Bundesrat wissen, ob für Landnahmen öffentliche Gelder aus der Schweiz verwendet werden.
Fastenopfer und Brot für alle fordern deshalb vom Bundesrat mehr Transparenz bei den Geldflüssen der Entwicklungsbanken. „Es darf nicht sein, dass die Schweiz agroindustrielle Grossprojekte mitfinanziert, welche die Lebensgrundlagen der Kleinbauernfamilien zerstören“, wird Maja Ingold, Nationalrätin und Stiftungsrätin von Brot für alle, in der Mitteilung zitiert.
Die christlichen Werke setzen sich vor Ort gegen das sogenannte Land Grabbing ein. So etwa in Sierra Leone, wo das Schweizer Unternehmen Addax Bioengery Zuckerrohr für die Produktion von Agrotreibstoffen anbaut. Oder in Indien, wo Adivasi und Dalits unterstützt werden, ihr in der Verfassung verankertes Recht auf Land einzufordern.