Ein Abschied wie bei einem Rockstar: Hunderte jubelnde Mitarbeiter haben US-Aussenministerin Hillary Clinton an ihrem letzten Tag im Amt verabschiedet. Sie sei sehr stolz, als Aussenministerin gearbeitet zu haben, sagte die 65-Jährige.
„Ich werde Sie vermissen – und vielleicht mal durchklingeln, um ein bisschen zu plaudern“, sagte Clinton zum Abschied. Die USA stünden besser in der Welt da als bei ihrem Amtsantritt 2009, allerdings habe der Anschlag von Ankara am Freitag gezeigt, welchen Gefahren die Vereinigten Staaten ausgesetzt seien.
Beim Selbstmordanschlag in Ankara starb neben dem Attentäter ein türkischer Botschaftsmitarbeiter. Erst im September des Vorjahres waren bei einem Terroranschlag auf das US-Konsulat in der libyschen Hafenstadt Bengasi vier US-Bürger getötet worden, unter ihnen der Botschafter in Libyen.
Mahnende Worte zu Syrien
Bei einem ihrer letzten Auftritte mahnte Clinton auch vor einer Verschärfung der Situation in Syrien. Dort sehe sie immer mehr Zeichen, dass Russland und Iran das syrische Assad-Regime unterstützte, sagte Clinton laut „New York Times“ am Donnerstag vor Reportern.
Vor einem Ausschuss für Auslandsbeziehungen bekräftigte sie noch einmal ihre Vision, dass neben militärischen Einsätzen auch wirtschaftliche Entwicklung und moderne Kommunikationsformen in der Aussenpolitik immer wichtiger würden.
Einführung des Nachfolgers
Am Nachmittag (Ortszeit) soll in einer nicht-öffentlichen Zeremonie der langjährige demokratische Senator John Kerry als Nachfolger eingeführt werden. Seine Nominierung verlief problemlos, er wurde vom Senat mit breiter Mehrheit aus beiden Parteien gewählt.
Es wird erwartet, dass der 69-jährige Vietnamveteran eine besonnene und pragmatische Politik verfolgt und militärische Abenteuer eher vermeidet.
In Washington hielten sich die Gerüchte, dass Clinton möglicherweise 2016 für das Präsidentschaftsamt kandidieren möchte. Es gibt aber Zweifel, dass die dann 69 Jahre alte Clinton zu alt wäre. Ende 2012 war sie nach einem Sturz wegen eines Blutgerinnsels im Kopf mehrere Tage im Spital.