Die Polizei trägt eine Teilschuld am Hillsborough-Desaster, urteilen Geschworene im nordenglischen Warrington. 27 Jahre nach dem Unglück in Sheffield wurden die Liverpooler Fans entlastet.
Die Geschworenen hatten sich während zwei Jahren mit den Geschehnissen rund um die Massenpanik im Stadion von Sheffield am 15. April 1989 beschäftigt und über 800 Zeugen angehört. Im Hillsborough-Stadion von Sheffield kamen rund um den Cup-Halbfinal zwischen Liverpool und Nottingham Forest 96 Zuschauer ums Leben.
Planungsfehler der Polizei hätten die Katastrophe verursacht oder dazu beigetragen, urteilten die Geschworenen und hielten ausdrücklich fest, dass die Fans selbst keine Schuld treffe und das Unglück nicht als Unfall bewertet werden könne. Eine erste Untersuchung hatte 1991 ergeben, dass für die Tragödie niemand verantwortlich zu machen sei. 2012 hatte ein Gericht das Urteil aufgehoben und eine neue Untersuchung angeordnet.
Die Jury kam nun zu dem Schluss, dass die Fans von Liverpool auf einer der Tribünen zu Tode gequetscht wurden, nachdem eine grosse Zahl von Menschen durch die Ausgangstore eingelassen worden war. Fehlverhalten und Versäumnisse der Polizei und anderer Verantwortlicher hätten zum Tod der Fans geführt. 766 Menschen wurden verletzt.
Die Erkenntnisse der Geschworenen könnten nun zu neuen Justizverfahren führen.