Nach einer schweren Panne bei der Hinrichtung eines Todeskandidaten im US-Bundesstaat Oklahoma hat die Justiz die Aussetzung aller Exekutionen für ein halbes Jahr angeordnet. Der Mann hatte nach der Injektion der Giftspritze grosse Qualen durchlitten.
Das höchste Berufungsgericht von Oklahoma gab mit dem Entscheid am Donnerstag einem zum Tode Verurteilten Recht. Charles Warner hätte eigentlich am 29. April zwei Stunden nach Clayton Lockett hingerichtet werden sollen. Warner soll nun am 13. November sterben, wie das Gericht erklärte.
Locketts Exekution war nach wenigen Minuten abgebrochen worden, weil es Probleme mit der Giftinjektion gab. Medienberichten zufolge wand er sich im Todeskampf vor Schmerzen. Erst 43 Minuten nach Verabreichung der nicht erprobten Giftmischung erlitt er einen tödlichen Herzinfarkt.
Der Vorfall befeuerte erneut die Debatte über die Todesstrafe in den USA. Warners Hinrichtung wurde zunächst auf den 13. Mai verschoben. Er wurde wegen der Vergewaltigung und Ermordung des elf Monate alten Mädchens seiner Freundin zum Tode verurteilt.
In seiner Entscheidung ging das Berufungsgericht von Oklahoma auch auf die Position der Regierungsbehörden ein, die erklärt hatten, dass sie eine Aussetzung der Exekutionen für sechs Monaten akzeptieren würden. In dieser Zeit sollen die Umstände der Hinrichtung von Lockett untersucht werden. Eine Aussetzung der Hinrichtungen auf unbestimmte Zeit lehnten die Behörden dagegen ab.
Die Richter ordneten in ihrer Entscheidung auch an, dass der Bundesstaat Oklahoma sie über den Fortgang der unabhängigen Untersuchung zu der Exekution Locketts informieren müsse.