In der japanischen Stadt Hiroshima sind etwa 50’000 Menschen zum Gedenken an die Opfer des ersten Atombombenabwurfs vor 68 Jahren zusammengekommen. Um 8.15 Uhr Ortszeit, dem Zeitpunkt, als die Amerikaner die Bombe abwarfen, legten die Menschen eine Schweigeminute ein.
Hiroshimas Bürgermeister Kazumi Matsui forderte die weltweite Abschaffung von Atomwaffen. Das Gedenken erfolgt zu einer Zeit, da die neue japanische Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe gut zweieinhalb Jahre nach dem Desaster in den Reaktoren von Fukushima wieder die ersten Atomkraftwerke im Land hochfahren will.
Am 6. August 1945 hatte der US-Bomber «Enola Gay» die erste im Krieg eingesetzten Atombombe mit dem harmlos klingendem Spitznamen «Little Boy» über der westjapanischen Stadt abgeworfen. Von den 350’000 Bewohnern starben auf einen Schlag schätzungsweise mehr als 70’000 Menschen. Bis Ende Dezember 1945 erhöhte sich die Zahl der Toten auf 140’000.
Drei Tage später warfen die Amerikaner eine zweite Atombombe über Nagasaki ab. Bis Dezember starben dort weitere 70’000 Menschen. Noch immer sterben jährlich Menschen an den Spätfolgen der Strahlung.