Wie in den Slaloms von Madonna di Campiglio, Zagreb und Adelboden ist Marcel Hirscher auch im Heimrennen in Kitzbühel nicht zu schlagen.
Mehr als ein Dutzend Fahrer hatte vor dem Finaldurchgang am Ganslernhang noch die Chance auf den Sieg gehabt. Halbzeit-Leader Stefano Gross lag nur um sieben Hundertstel vor seinem italienischen Landsmann Giuliano Razzoli. Gross, der im Weltcup noch nie gewinnen konnte, unterlief im Final allerdings ein grosser Fehler, wodurch er noch in den 11. Rang zurückfiel. Slalom-Olympiasieger Razzoli verpasste als Vierter eine Top-3-Platzierung letztlich nur um acht Hundertstel.
Slalom-Dominator Hirscher war nach dosierter Fahrt am Morgen als Dritter nur um 0,18 Sekunden zurückgelegen. Im Final drehte der 23-jährige Österreicher erwartungsgemäss auf und er fuhr mit Laufbestzeit zu seinem bereits fünften Saisonsieg. Bemerkenswert: Hirscher hat alle sieben Slaloms in diesem Winter auf dem Podest beendet. Hirscher distanzierte den zweitklassierten Deutschen Felix Neureuther um 0,77 Sekunden. Im Gesamtweltcup baute der Titelverteidiger seinen Vorsprung auf Aksel Lund Svindal (No) weiter aus.
Jubeln durfte am Sonntag auch Ivica Kostelic über seinen ersten Saisonsieg. Der Kroate wurde im Slalom Dritter, was bei weitem ausreichte, um die (klassische) Kombinationswertung aus Abfahrt und zwei Slalom-Läufen vor dem Franzosen Alexis Pinturault zu gewinnen. Kostelic triumphierte in dieser Disziplin in Kitzbühel schon zum vierten Mal hintereinander.
Für die Schweizer Skirennfahrer setzte es hingegen den nächsten Tiefschlag ab. Dabei hatte Markus Vogel vor dem Final eine tolle Ausgangslage besessen. Der Nidwaldner, der sich vor Weihnachten in Madonna di Campiglio mit dem 6. Rang so gut wie noch nie im Weltcup klassiert hatte, lag als Neunter weniger als sechs Zehntel hinter der Spitze. Doch im zweiten Lauf beging Vogel noch vor der ersten Zwischenzeit einen kapitalen Fehler, der ihn aller Chancen auf Weltcup-Punkte beraubte. Auch nicht nach Wunsch lief es Marc Gini. Im ersten Lauf war der Bündner mit Startnummer 37 zwar auf den 19. Rang vorgefahren, mit nur 1,14 Sekunden Rückstand auf Gross. Doch am Nachmittag fiel der Bündner nach fehlerhafter Fahrt noch um vier Positionen auf den 23. Platz zurück.
Ramon Zenhäusern hatte am Morgen als 35. den Vorstoss in die Top 30 um 0,44 Sekunden verpasst. Zuletzt in den Slaloms von Adelboden (22.) und Wengen (21.) hatte der junge Walliser, der dank dem Nachwuchsbonus dennoch mit einem WM-Aufgebot rechnen darf, jeweils für das beste Schweizer Resultat gesorgt. Reto Schmidiger schied in Kitzbühel im ersten Slalom-Lauf aus.
Kitzbühel (Ö). Weltcup-Slalom der Männer: 1. Marcel Hirscher (Ö) 1:44,34. 2. Felix Neureuther (De) 0,77 zurück. 3. Ivica Kostelic (Kro) 0,93. 4. Giuliano Razzoli (It) 1,01. 5. Benjamin Raich (Ö) 1,29. 6. Patrick Thaler (It) 1,42. 7. Fritz Dopfer (De) 1,46. 8. André Myhrer (Sd) 1,57. 9. Manfred Pranger (Ö) 1,58. 10. Jens Byggmark (Sd) 1,61. 11. Stefano Gross (It) 1,64. 12. Mattias Hargin (Sd) 1,66. 13. Markus Larsson (Sd) 1,68. 14. Michael Janyk (Ka) 1,81. 15. Alexis Pinturault (Fr) 1,93. Ferner: 23. Marc Gini (Sz) 3,32. 26. Markus Vogel (Sz) 11,22 (keine Weltcup-Punkte). – Ausgeschieden im 2. Lauf: Steve Missillier (Fr), Leif Kristian Haugen (No), Manuel Feller (Ö), Reinfried Herbst (Ö).
Kombination: 1. Kostelic. 2. Alexis Pinturault (Fr) 1,26 zurück. 3. Thomas Mermillod Blondin (Fr) 2,56. 4. Romed Baumann (Ö) 5,53. 5. Aksel Lund Svindal (No) 5,75. 6. Kjetil Jansrud (No) 5,83. Ferner: 10. Carlo Janka (Sz) 11,43.