Der Österreicher Marcel Hirscher gewinnt den Weltcup-Riesenslalom in Val d’Isère und feiert den 13. Weltcup-Sieg. Die Schweizer erleiden eine weitere bittere Niederlage.
Didier Défago, der als einziger Schweizer im Finale der besten 30 dabei war, vermochte seine gute Ausgangslage mit Rang 10 im ersten Durchgang nicht zu nutzen und fiel in den 22. Rang zurück. Damit zeigte sich aus Schweizer Sicht ein ähnlich tristes Bild zeigte wie in der Woche zuvor in Beaver Creek, als Carlo Janka Platz 24 erreicht hatte.
Die anderen fünf Teilnehmer von Swiss-Ski gehörten schon im ersten Lauf zu den Geschlagenen. Vor allem das Abschneiden von Janka war eine immense Enttäuschung. Der Bündner, der sich im Riesenslalom wieder auf einem guten Weg gewähnt hatte, büsste über vier Sekunden ein und kam nicht über Rang 39 hinaus. Gino Caviezel fand sich auf Platz 45 wieder. Marc Berthod, Thomas Tumler und Manuel Pleisch schieden aus.
Dritter in Sölden, Zweiter in Beaver Creek – da war der erste Sieg von Hirscher in dieser Saison die logische Folge. Mit seinem insgesamt 13. Sieg im Weltcup bestätigte der Österreicher ein weiteres Mal seine Vorliebe für die äusserst steile Strecke „Face de Bellevarde“. Hier hatte er vor drei Jahren mit dem Sieg im Riesenslalom erstmals im Weltcup triumphiert, hier hatte er im Winter darauf auch seinen ersten Vollerfolg im Slalom errungen.
Platz 2 sicherte sich völlig überraschend Stefan Luitz. Der 20-jährige hatte nach dem ersten Lauf lediglich Platz 25 eingenommen, stürmte aber mit überlegener Bestzeit im zweiten Durchgang zu seinem mit Abstand besten Ergebnis im Weltcup. Luitz, im Januar 2010 im unweit von Val d’Isère gelegenen Les Houches Zweiter im Riesenslalom an der Junioren-WM, hatte bislang erst zwei zählbare Resultate auf höchster Stufe ausgewiesen. Vor einer Woche in Beaver Creek war er im Riesenslalom Dreizehnter geworden. Dazu war er im Februar in Crans-Montana ebenfalls in dieser Disziplin auf Platz 29 gefahren.
Ted Ligety, der Dominator der ersten beiden Riesenslaloms, vermochte sich im Finale immerhin noch vom sechsten auf den dritten Platz zu verbessern und so den Schaden einigermassen in Grenzen zu halten. Hirscher den Sieg streitig machen können hätte einzig Alexis Pinturault, der Gewinner des Slaloms vom Vortag. Der Franzose, nach dem ersten Lauf nur fünf Hundertstel hinter Hirscher gelegen, war auch am Nachmittag grandios unterwegs – bis ihm fünf Tore vor dem Ziel ein zeitraubender Fehler unterlief.
Val d’Isère (Fr). Weltcup-Riesenslalom der Männer: 1. Marcel Hirscher (Ö) 1:54,10. 2. Stefan Luitz (De) 1,16 zurück. 3. Ted Ligety (USA) 1,42. 4. Felix Neureuther (De) 1,59. 5. Massimiliano Blardone (It) 1,69. 6. Aksel Lund Svindal (No) 1,96. 7. Thomas Fanara (Fr) 2,09. 8. Marcel Mathis (Ö) 2,25. 9. Christoph Nösig (Ö) 2,28. 10. Roberto Nani (It) 2,37. Ferner: 22. Didier Défago (Sz) 2,93.