Der Bürgerkrieg in Syrien weitet sich aus. Aktivisten berichteten am Freitag von Hisbollah-Kämpfern, die aus Libanon nach Syrien unterwegs seien zur Unterstützung des Assad-Regimes.
In der Nähe des Grenzübergangs Masnaa seien Dutzende von Fahrzeugen mit Kämpfern der libanesischen Schiiten-Bewegung Hisbollah gesichtet worden. Sie seien über eine normalerweise nur vom Militär genutzte Strasse von Libanon nach Syrien gefahren.
Sie hätten Kampfesparolen gerufen und geschworen, der alawitischen Minderheit zu helfen, der Syriens Präsident Baschar al-Assad angehört.
Gleichzeitig meldeten die Aktivisten unter Berufung auf einen Offizier der libanesischen Armee, es gebe Pläne, die grenznahe syrische Ortschaft Al-Sabadani einzunehmen.
Dort hatte es diese Woche nach Kämpfen zwischen Deserteuren und Regierungstruppen eine Art „Waffenruhe“ gegeben. Assad soll die libanesische Regierung aufgefordert haben, den Waffenschmuggel über die Grenze nach Al-Sabadani zu unterbinden.
In der südlichen Provinz Daraa sollen Angehörige der Sicherheitskräfte einen Offizier der Abteilung „Politische Sicherheit“ getötet haben. Dieser habe heimlich mit den „Revolutionären“ zusammengearbeitet, meldete die Protestbewegung.
Aus der nordwestlichen Provinz Idlib wurden Gefechte zwischen Armee-Einheiten und Deserteuren gemeldet. Zugleich sollen dort die Leichen von sechs Männern, die zwei Tage zuvor verschwunden waren, ihren Familien übergeben worden sein.
Entscheid über Liga-Mission
In Kairo ist inzwischen der Leiter der Beobachtermission der Arabischen Liga in Syrien, der sudanesische General Mohammed al-Dabi, eingetroffen.
Er hat einen Bericht über den einmonatigen Beobachtereinsatz vorbereitet, der am Wochenende bei der Arabischen Liga diskutiert werden soll.
Die Liga will daraufhin entscheiden, ob der von vielen Beobachtern als erfolglos eingestufte Einsatz verlängert werden soll oder nicht. Zwei ranhohe Liga-Vertreter sagten bereits am Freitag in Kairo, die Beobachtermission werde vermutlich verlängert.