Der FC Luzern und die Young Boys gehen mit Vorteilen in den letzten Match vor der Gruppenphase der Europa League.
1,55 Millionen Franken hätte der FC Luzern auf sicher, wenn er im belgischen Genk (ab 20.00 Uhr) seinen 2:1-Vorsprung aus dem Hinspiel verteidigen könnte. Dafür muss er ein Novum in der 101-jährigen Vereinsgeschichte schaffen. Denn noch nie haben sich die Innerschweizer für die Gruppenphase eines internationalen Wettbewerbs qualifiziert. Mit dem Coup flösse der genannte Betrag von der UEFA auf das Konto des FCL. Der letzte Auswärtssieg im Europacup geht auf Ende September 1992 und ein 1:0 gegen Levski Sofia zurück.
Heuer ist nicht einmal ein Sieg gefragt, um „etwas Historisches“ (David Zibung) zu schaffen. Luzern würde im Spiel gegen den belgischen Verein RKC Genk bereits ein Unentschieden oder eine knappe Niederlage (2:3, 3:4 etc.) reichen, um in den Genuss von (mindestens) weiteren sechs Europacup-Auftritte zu kommen. „Nach unserem nicht so guten Saisonstart wäre der Vorstiss für die Gruppenphase ein riesiger Erfolg“, sagte Captain Florian Stahel.
Nach dem 3:0-Sieg bei Midtjylland vor Wochenfrist stehen die Young Boys mit eindreiviertel Beinen in den Gruppenspielen der Europa League. Im Rückspiel (Stade de Suisse, 19.30 Uhr) soll heute nun der letzte Schritt erfolgen. Abwarten oder riskieren? Angesichts des klaren Erfolges vor einer Woche in Dänemark könnte sich durchaus die Frage stellen, mit welcher Taktik die Young Boys den noch fehlenden Schritt in die Gruppenphase der Europa League machen wollen. Martin Rueda will sich mit dieser „Qual der Wahl“ nicht beschäftigen: „Wir spielen auch am Donnerstag, um zu gewinnen. Das sind wir vor allem unseren treuen Fans schuldig. Daneben wollen wir aber auch etwas für den UEFA-Koeffizienten der Schweiz tun und würden so für die Gruppenauslosung auch in den Topf drei kommen.“
Wenn auch die Ausgangslage kaum komfortabler sein könnte, besteht natürlich ein minimes Restrisiko. Und es ist klar, dass die Berner Hohn und Spott über sich ergehen lassen müssten, sollten sie noch ausscheiden. Captain Marco Wölfli mahnt zu besonderer Konzentration: „Wir müssen von der ersten Minute an konzentriert sein und so spielen, wie wenn es noch 0:0 stünde. Wir wollen unbedingt in die Europa League.“