Der HC Davos gewinnt auch das zweite Halbfinalspiel gegen Bern. Die Bündner setzen sich mit 6:2 durch. Schon nach 25 Minuten führt der HCD 4:0.
Die Berner legten einen beinahe historischen Fehlstart hin. Derart schnell hatten sie mehr als 13 Jahre lang keine vier Tore mehr kassiert. Am 22. Januar 2002 lag Bern bei den Rapperswil-Jona Lakers schon nach 17 Minuten mit 0:4 zurück. Die damalige Partie endete mit 1:4. Auch in Davos bäumte sich Bern nochmals auf, die zweite Niederlage liess sich aber nicht mehr verhindern.
Dabei hatte die Begegnung für Bern durchaus gut begonnen. Die Gäste dominierten die Startphase und kamen durch Pascal Berger (3.) und Tristan Scherwey (4.) schon früh zu den ersten Grosschancen. Christoph Bertschy traf den Pfosten (4.). Die Berner Führung lag in der Luft. Die Davoser bekundeten grosse Mühe, ins Spiel zu finden. Doch dann zeigte Bern, oder genauer der Berner Topskorer Martin Plüss, dem HC Davos den Weg auf die Strasse zum Sieg.
Schon bei der 2:3-Niederlage nach Verlängerung in Spiel 1 hatte Plüss eine Schlüsselrolle eingenommen, weil er beim späten Davoser Ausgleich auf der Strafbank gesessen hatte. In Davos nun leistete sich Plüss in der Angriffszone einen Fehlpass auf Marc Wieser, der den Gegenangriff lancierte und Gregory Hofmann frei spielte. Hofmann liess mit einem Handgelenkschuss Goalie Marco Bührer keine Abwehrchance. Fünf Minuten später erhöhte der erst 18-jährige Verteidiger Simon Kindschi mit einem Weitschuss auf 2:0. Tyler Redenbach, Pascal Berger und Marc Reichert raubten Bührer die Sicht und ermöglichten so Kindschis erstes Playoff-Tor. Nach der ersten Pause gelangen Samuel Walser und Marc Wieser innerhalb von 105 Sekunden die Goals vom 2:0 zum 4:0.
Das 4:0 verpasste Marco Bührer. Der dreimalige Berner Meister-Goalie wurde von Guy Boucher nach dem 0:3, einem Eigentor von Verteidiger Beat Gerber, ausgewechselt. Und derweil Bührer frustriert in die Kabine stampfte, liess der eingewechselte Nolan Schaefer nach bloss 100 Sekunden schon den zweiten Schuss auf sein Gehäuse ebenfalls passieren. Bührer wehrte nur 10 von 13 Schüssen ab, nachdem er schon letzten Dienstag nicht auf eine Fangquote von 90 Prozent gekommen war (86,4). Schaefer liess sogar drei der ersten acht Schüsse auf sein Goal passieren. Mit derartigen Leistungen seiner Keeper wird Bern den Umschwung in der Serie gewiss nicht schaffen.
Die endgültige Siegsicherung gelang Davos unmittelbar nach der zweiten Pause. Innerhalb von 47 Sekunden stellten Perttu Lindgren und Mauro Jörg von 4:2 auf 6:2, auch Jörg gelang sein erstes Playoff-Goal. Die letzten 18 Minuten der Partie standen dann bereits im Zeichen der Vorbereitung des dritten Spiels vom Donnerstagabend in Bern.
Davos – Bern 6:2 (2:0, 2:2, 2:0).
5057 Zuschauer. – SR Eichmann/Stricker, Espinoza/Tscherrig. – Tore: 10. Gregory Hofmann (Marc Wieser) 1:0. 15. Kindschi (Redenbach, Dino Wieser) 2:0. 24. Samuel Walser (Ausschluss Philippe Furrer) 3:0 (Eigentor Beat Gerber). 26. Marc Wieser (Lindgren, Ambühl) 4:0. 27. Gardner (Holloway/Ausschluss Jörg) 4:1. 35. Holloway (Bertschy) 4:2. 41. (40:46) Lindgren (Dino Wieser, Paulsson) 5:2. 42. (41:33) Jörg (Simion, Samuel Guerra) 6:2. – Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Davos, 6mal 2 Minuten gegen Bern. – PostFinance-Topskorer: Paulsson; Martin Plüss.
Davos: Genoni; Félicien Du Bois, Kindschi; Jan von Arx, Forster; Samuel Guerra, Jung; Schneeberger, Paschoud; Ambühl, Redenbach, Dino Wieser; Marc Wieser, Lindgren, Paulsson; Sciaroni, Samuel Walser, Gregory Hofmann; Simion, Corvi, Jörg.
Bern: Bührer (24. Schaefer); Blum, Beat Gerber; Jobin, Philippe Furrer; Krueger, Gragnani; Flurin Randegger, Kreis; Alain Berger, Ruefenacht, Tristan Scherwey; Bertschy, Martin Plüss, Simon Moser; Holloway, Ritchie, Jönsuu; Pascal Berger, Gardner, Reichert.
Bemerkungen: Davos ohne Axelsson, Koistinen, Reto von Arx und Heldner, Bern ohne Kobasew (alle verletzt) und Cloutier (überzähliger Ausländer). – Pfosten-/Lattenschüsse: Corvi (23./Latte); Bertschy (4.).