Historischer Rekord-Ertrag für die Migros Bank

Bei Sparern und Hypothekenkunden hat sich die Migros-Bank im vergangenen Jahr als beliebte Adresse erwiesen. Die Finanztochter des landesgrössten Lebensmittelhändlers hat 2012 aber trotz Wachstum etwas weniger Gewinn geschrieben.

Es geht aufwärts mit der Migros Bank (Symbolbild) (Bild: sda)

Bei Sparern und Hypothekenkunden hat sich die Migros-Bank im vergangenen Jahr als beliebte Adresse erwiesen. Die Finanztochter des landesgrössten Lebensmittelhändlers hat 2012 aber trotz Wachstum etwas weniger Gewinn geschrieben.

Seit der Finanzkrise hat die auf die Schweiz konzentrierte Bankengruppe 7,6 Mrd. Fr. an neuen Kundengeldern entgegengenommen. Im vergangenen Jahr waren es 2 Mrd. Franken, welche den Bestand um 7,4 Prozent auf 29,4 Mrd. Fr. ansteigen liessen, wie die Bank am Donnerstag mitteilte.

Bei den Haus- und Wohnungskrediten hat die Bank, die für niedrige Zinssätze bekannt ist, ebenfalls bedeutend zugelegt. In den Büchern der Migros-Bank standen Ende Jahr 29,1 Mrd. Fr. an Hypothekarausleihungen. Das sind 1,5 Mrd. Fr. oder 5,5 Prozent mehr als Ende 2011.

Die Bank betont, die im Juli 2012 vom Bundesrat verschärften Voraussetzungen für die Hypothekenvergabe schon vorher erfüllt zu haben.

Ab dem März wird die Bank Hauskredite über das Internet anbieten. Zuletzt hatte die Migros-Bank-Konkurrentin Zürcher Kantonalbank für Schlagzeilen gesorgt, weil sie Hypotheken im Internet erhältlich machen will, und dies ausserhalb ihres angestammten Geschäftsgebietes im Kanton Zürich.

Mehr für E-Banking

Der primäre Ertragspfeiler der Migros-Bank, das Zinsengeschäft, brachte um 2,6 Prozent mehr ein als im Vorjahr, womit die aufgrund der unsteten Finanzmärkte rückläufigen Zahlen beim Kommissionsgeschäft und in der Handelssparte weniger ins Gewicht fielen.

Der Geschäftsertrag stieg zwar nur um 0,4 Prozent, erreichte mit 593 Mio. Fr. aber einen neuen Rekord. Daneben erhöhte sich aber auch der Geschäftsaufwand. Der Anstieg um 3 Prozent auf 281 Mio. Franken geht laut Migros Bank auf die Informatik zurück, vor allem die Weiterentwicklung des Internet-Bankings.

Auch die Mitarbeiter kosteten mit 175 Mio. Fr. 1,4 Prozent mehr, auch wenn der Personalbestand insgesamt um 20 Arbeitsstellen auf 1375 Stellen sank.

Höhere Wertberichtigungen

Der Bruttogewinn der Bank ging um 1,9 Prozent auf 312 Mio. Fr. zurück, während unter dem Strich das Betriebsergebnis um 8,4 Prozent auf 247 Mio. Fr. und der Reingewinn um 1,7 Prozent auf 171,7 Mio. Fr. reduzierten.

Die Bank weist für das vergangene Jahr mit knapp 28 Mio. Fr. etwa 17 Mio. Fr. höhere Wertberichtigungen aus. Zum tieferen Gewinn beigetragen haben auch Effekte wie zum Beispiel 4 Mio. Fr. Rückstellungen wegen so genannter Retrozessionen.

Diese Vertriebsentschädigungen in der Vermögensverwaltung stehen laut einem Urteil des Bundesgerichtes vom vergangenen Jahr den Kunden und nicht der Bank zu. Die Migros Bank hat bereits vor kurzem mitgeteilt, dass 2800 dazu berechtigte Kunden die Retrozessionen unaufgefordert zurückerhalten werden.

Nächster Artikel