Hitman: Absolution – Spielkritik

In der Videospielwelt ist der Killer mit der roten Krawatte legendär. Einen Namen hat er nicht, er wird schlicht „Agent 47“ genannt.  Agent 47 ist ein Klon, geschaffen aus der DNA von fünf verschiedenen Schwerverbrechern.  Im Auftrag der mysteriösen Agentur ICA (International Contract Agency) erledigt er Aufträge für Geheimdienste wie den M:I5, die CIA und […]

Eindrucksvoll dastehen kann er sehr gut, der Herr Agent 47.

In der Videospielwelt ist der Killer mit der roten Krawatte legendär. Einen Namen hat er nicht, er wird schlicht „Agent 47“ genannt.  Agent 47 ist ein Klon, geschaffen aus der DNA von fünf verschiedenen Schwerverbrechern.  Im Auftrag der mysteriösen Agentur ICA (International Contract Agency) erledigt er Aufträge für Geheimdienste wie den M:I5, die CIA und Co. 

In der Videospielwelt ist der Killer mit der roten Krawatte legendär. Einen Namen hat er nicht, er wird schlicht „Agent 47“ genannt.  Agent 47 ist ein Klon, geschaffen aus der DNA von fünf verschiedenen Schwerverbrechern.  Im Auftrag der mysteriösen Agentur ICA (International Contract Agency) erledigt er Aufträge für Geheimdienste wie den M:I5, die CIA und Co. 

Ganze fünf Jahre mussten Fans des glatzköpfigen Killers warten, bis sie mit dem nun erschienenen HITMAN: ABSOLUTION wieder spektakuläre Tötungen planen durften. Nun ist er also zurück- eiskalt wie eh und je. Agent 47 wird auf seine ehemalige Mentorin angesetzt, welche die ICA verraten hat. An deren Wohnsitz trifft er auf ein Mädchen, welches ein tödliches Geheimnis birgt. Diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen und die Hintermänner seiner ehemaligen Organisation zur Strecke zu bringen, wird zu seiner neuen Mission. Eine Mission, welche er gewohnt effizient und kaltblütig umsetzt…

Moralisch ist HITMAN: ABSOLUTION schon per definitionem höchst fragwürdig. In der Haut eines Killers tödliche Pläne zur Liquidation von Menschen auszuhecken ist wahrlich nicht die Umsetzung christlicher Nächstenliebe. Die Macher glauben dies zu entschärfen, indem die Opfer des Hitman stets absolute Monster sind. Drogenhändler, Vergewaltiger und und und. Dass sie aber dadurch eine ähnlich verwerfliche Selbstjustiz-Mentalität propagieren, scheint ihnen nicht wirklich bewusst.

Man muss also sämtliche ethischen und moralischen Vernunftgefühle ablegen, sobald man die Spiel-Disc von HITMAN: ABSOLUTION in die Konsole oder den PC einlegt. Hat man dies aber einmal getan, erlebt man ein höchst spannendes und anspruchsvolles Spiel. Der Hitman ist keine Rambo-Killermaschine. Er plant sorgfältig und lauert auf den richtigen Moment. Fünf Schwierigkeitsgrade lassen sich einstellen und die höchste Wertung gibt es dafür, das Opfer so zu töten, dass es keine Zeugen gibt, keine Unbeteiligten sterben und ihre Tötung wie ein Unfall aussieht.

So bringt denn auch Vorpreschen und gleich mal auf das Opfer zusteuern rein gar nichts. Die unterschiedlichen Levels sollen zuerst untersucht werden. Danach legt man sich einen Plan zurecht und beginnt, die einzelnen Elemente umzusetzen. Agent 47 kann sich praktischerweise auch verkleiden. Um beispielsweise einen Gangster in Chinatown zu erledigen, streift sich Agent 47 ein Strassenkoch-Kostüm über und serviert dem Bösewicht ganz einfach eine giftige Portion Sushi. Oder man gibt dem Opfer einen gezielten Schubs, wenn es unbeobachtet in der Nähe eines Schachtes steht. Die primitive Abknall-Variante sollte eigentlich gar nie zum Einsatz kommen.

Die unterschiedlichen Levels sind technisch beeindruckend umgesetzt. Brilliante Licht- und Schatteneffekte, tolle Physik-Engine und scharfe Texturen heben HITMAN: ABSOLUTION hoch aufs Grafik-Podest. Auch sonst überzeugt das Spiel auf technischer Ebene: Im vorher beschriebenen Chinatown-Level tummeln sich Hunderte Passanten auf dem Markt, allesamt flüssig und glaubhaft animiert. Die Macher greifen dabei auf die firmeneigenene Glacier2-Engine zurück, welche wir inskünftig hoffentlich auch in anderen Spielen sehen werden.

Auch sonst macht HITMAN: ABSOLUTION vieles richtig. Die Originalsprachausgabe mit tollen Sprechern wie Powers Boothe, extet und der in Gamer-Kreisen beliebte Original-Hitman Sprecher David Bateson überzeugt von A-Z. Auch dass kein Multiplayer-Modus spendiert wurde, ist kein Manko, sondern ein Lob wert. Der Hitman ist ein Einzelgänger und lungert nicht mit Dutzenden anderen Hitmans auf langweiligen Maps rum. Stattdessen gibt’s ein Feature, welches es erlaubt, eigene Missionen zu erstellen und mit seinen Freunden zu teilen. Bravo, IO Interactive….

Fazit? HITMAN: ABSOLUTION ist kein Spiel für sanfte Gemüter und gehört keinesfalls in Kinderhände. Auch darf man gerne darüber diskutieren, ob es moralisch verwerflich ist, einen Profikiller zu spielen. Doch ich erlaube mir eine kurze Nebenbemerkung: Kürzlich macht ein gewisser Doppelnull-Agent höchst erfolgreich die Leinwände der Welt unsicher. Millionen Menschen feiern ihn und loben den Film. Überlegt man sich, was Mr. Bond tut, stellt sich alsbald die Frage: Was unterscheidet eigentlich Agent 007 von Agent 47?

Titel: Hitman – Absolution, Plattform: PS3, XBOX360, PC, Wii U, PEGI: Ab 18 Jahren, Preis: ca. 79 Franken.

Das Cover.

Das Cover.

 

Nächster Artikel