Hitz-Coup in Augsburg – das spektakuläre 2:2 des Torhüters

Bayern stellt eine Woche nach dem HSV (8:0) auch Paderborn (6:0) bloss. Das Kunststück der 22. Runde gelingt Marwin Hitz. Der Schweizer Keeper von Augsburg schiesst gegen Leverkusen das späte 2:2.

epa04630963 Augsburg's goalkeeper Marwin Hitz shoots a goal during the German Bundesliga soccer match between FC Augsburg and Bayer 04 Leverkusen at the SGL-Arena in Augsburg, Germany, 21 February 2015...(EMBARGO CONDITIONS - ATTENTION - Due to the accreditation guidelines, the DFL only permits the publication and utilisation of up to 15 pictures per match on the internet and in online media during the match) EPA/CARMEN DAMMASCHKE-GERSTMAYR (Bild: Keystone/CARMEN DAMMASCHKE-GERSTMAYR)

Bayern stellt eine Woche nach dem HSV (8:0) auch Paderborn (6:0) bloss. Das Kunststück der 22. Runde gelingt Marwin Hitz. Der Schweizer Keeper von Augsburg schiesst gegen Leverkusen das späte 2:2.

Als sich für Augsburg trotz erheblicher Dominanz in der zweiten Hälfte die dritte Heimniederlage anbahnte, sorgte Marwin Hitz beim Comeback nach fast dreimonatiger verletzungsbedingter Pause für den Coup der Rückrunde: Der Schweizer Keeper stürmte in der 94. Minute an vorderster Front und erzwang das 2:2 – notabene mit einer gekonnten Drehung per Fuss. Goalie-Treffer nach einem Spielzug sind im Land des Weltmeisters eine Rarität. Vor Hitz hatten in der 53-jährigen Liga-Geschichte einzig Jens Lehmann (Schalke/1997) und letztmals im März 2002 der ehemalige Werder-Professional Frank Rost getroffen – beide mit dem Kopf.

Im 45. Bundesligaspiel seiner Karriere sorgte der im letzten Herbst ins erweiterte Kader des SFV aufgestiegene Ostschweizer für ein Highlight, das global in einigen TV-Rückschauen auftauchen dürfte. Für ihn fühlte sich der spektakuläre Ausgleich wie das perfekte Ende einer mehrheitlich turbulenten Angelegenheit an. Der Auftakt war nicht in seinem Sinn verlaufen. Hitz liess Josip Drmics Abschluss aus spitzem Winkel abprallen und verfehlte den Nachschuss des Bayer-Stürmers. In der 84. Minute genügte Bayer die einzige Offensivszene der zweiten Hälfte zur temporären 2:1-Führung – der abgefälschte Ball war für Hitz indes nicht zu halten.

Bayern München hat die nächste Hürde auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung leicht und locker gemeistert. Eine Woche nach dem imposanten 8:0 über Hamburg gelang den Bayern beim 6:0 über Paderborn der nächste Kantersieg. Dank des Doppelschlags von Robert Lewandowski (24./37.) sowie den Toren von Arjen Robben (63./86.), Franck Ribéry (72.) und Mitchell Weiser (78.) vergrösserte das Münchner Starensemble den Abstand zum ersten Verfolger Wolfsburg zumindest bis Sonntag auf elf Punkte.

Schmidts perfekte Premiere

epa04630680 Mainz's coach Martin Schmidt gestures prior to the German Bundesliga soccer match between 1st FSV Mainz 05 and Eintracht Frankfurt at the Coface Arena in Frankfurt/Main, Germany, 21 February 2015. (EMBARGO CONDITIONS - ATTENTION - Due to the accreditation guidelines, the DFL only permits the publication and utilisation of up to 15 pictures per match on the internet and in online media during the match) EPA/ARNE DEDERT

Mischt Mainz auf: Der Walliser Martin Schmidt. gestures prior to the German Bundesliga soccer match between 1st FSV Mainz 05 and Eintracht Frankfurt at the Coface Arena in Frankfurt/Main, Germany, 21 February 2015. (EMBARGO CONDITIONS – ATTENTION – Due to the accreditation guidelines, the DFL only permits the publication and utilisation of up to 15 pictures per match on the internet and in online media during the match) EPA/ARNE DEDERT (Bild: Keystone/ARNE DEDERT)

In Mainz verlief Martin Schmidts Einstand auf höchster Trainerebene nach dem FSV-Drehbuch. Der neben dem Freiburger Christian Streich vermutlich unkonventionellste Coach der höchsten Spielklasse führte den schlingernden Verein zu einem 3:1 gegen die nach wie vor in jeglicher Beziehung unberechenbare Eintracht. Der Walliser Quereinsteiger und frühere DTM-Rennmechaniker hat die PS-Zahl der Mainzer innerhalb weniger Tage bereits markant erhöht. Weitere gute Geschichten sind in der Karnevalshochburg wohl programmiert.

Schalke bleibt trotz einem 1:1 gegen Bremen auf Rang 4. Dabei schien der dritte 1:0-Heimsieg der Rückrunde schon perfekt. Drei Tage nach dem 0:2 gegen Real Madrid agierten die «Knappen» gegen Werder Bremen durchaus offensiv. Nach mehreren vergebenen Chancen traf Max Meyer (61.) mit einem Distanzschuss – unter Mithilfe von Werder-Schlussmann Raphael Wolf. Sebastian Prödl erzielte aber noch den Ausgleich, weil der erste 19-jährige Schalke-Goalie Timon Wellenreuther bei einer Flanke zögerte. Werder bleibt damit im Jahr 2015 weiter ungeschlagen.

Der SC Freiburg hat einen weiteren Schritt aus dem Tabellenkeller verpasst. Eine Woche nach dem Sieg bei Hertha Berlin kamen die Breisgauer im badischen Derby gegen Hoffenheim nicht über ein 1:1 hinaus. Immanuel Höhn brachte die Hausherren in der 25. Minute zwar in Führung. Kevin Volland gelang sechs Minuten vor der Pause aber der Ausgleich für die Gäste, die den Anschluss an die Europa-League-Plätze immer mehr verlieren.

Die Spiele

Augsburg – Leverkusen 2:2 (0:1). – Zuschauer. – Tore: 8. Drmic 0:1. 59. Caiuby 1:1. 84. Reinartz 1:2. 94. Hitz 2:2. – Bemerkungen: Comeback von Keeper Hitz bei Augsburg, Leverkusen Drmic (bis 87.). 95. Pfostenschuss von Altintop (Augsburg).

Paderborn – Bayern München 0:6 (0:2). – 15’000 Zuschauer (ausverkauft). – Tore: 24. Lewandowski 0:1. 37. Lewandowski 0:2. 63. Robben (Foulpenalty) 0:3. 72. Ribéry 0:4. 78. Weiser 0:5. 86. Robben 0:6. – Bemerkung: 62. Rot gegen Hartherz (Paderborn/Foul).

Schalke – Bremen 1:1 (0:0). – 61’973 Zuschauer (ausverkauft). – Tore: 61. Meyer 1:0. 92. Prödl 1:1. – Bemerkungen: Schalke mit Barnetta.

Mainz – Frankfurt 3:1 (1:1). – 32’237 Zuschauer. – Tore: 35. Aigner 0:1. 38. Clemens 1:1. 47. Geis 2:1. 50. Malli 3:1. – Bemerkungen: Debüt von Schmidt als Chef-Trainer von Mainz. Frankfurt mit Seferovic (verwarnt/Foul).

Freiburg – Hoffenheim 1:1 (1:1). – 23’800 Zuschauer. – Tore: 25. Höhn 1:0. 39. Volland 1:1. – Bemerkungen: Freiburg mit Bürki, Mehmedi (ab 72.), Hoffenheim mit Schwegler (bis 46./verwarnt/Foul), ohne Zuber (krank).

Köln – Hannover 1:1 (1:1). – 47’300 Zuschauer. – Tore: 5. Joselu 0:1. 17. Ujah 1:1. – Bemerkung: 91. Gelb-rote Karte gegen Pereira (Hannover/Foul).

Die Rangliste:
1. Bayern München 22/55. 2. Wolfsburg 21/44. 3. Borussia Mönchengladbach 21/36. 4. Schalke 04 22/35. 5. Augsburg 22/35. 6. Bayer Leverkusen 22/33. 7. Hoffenheim 22/30. 8. Werder Bremen 22/30. 9. Eintracht Frankfurt 22/28. 10. Hannover 96 22/26. 11. Mainz 22/25. 12. Borussia Dortmund 22/25. 13. 1. FC Köln 22/25. 14. Hamburger SV 21/23. 15. Paderborn 22/23. 16. SC Freiburg 22/22. 17. Hertha Berlin 21/21. 18. VfB Stuttgart 22/18.

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