Australien erlebt heute schon Hitzewellen, die Klimaforscher erst in 15 Jahren erwartet hatten. In Melbourne, Adelaide und Canberra sei es in diesem Jahr über so viele Tage so heiss gewesen, wie es eigentlich erst für 2030 vorhergesagt worden sei.
Eigentlich sei in Melbourne erst 2030 mit durchschnittlich zwölf heissen Tagen mit mehr als 35 Grad im Jahr gerechnet worden, heisst es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht des Klimarats. Aber die zweitgrösste Stadt habe jetzt schon 12,6 heisse Tage im Jahr. In Adelaide seien für 2030 im Durchschnitt 23 heisse Tage vorausgesagt worden, doch liege der Wert bereits bei 25,1 Tagen.
Die Gesamtzahl der superheissen Tage habe sich in Australien seit 1950 mehr als verdoppelt, sagte Klimarat-Chef Tim Flannery. «Hitzewellen in Australien passieren durch den Klimawandel schon jetzt öfter und sind intensiver», heisst es in dem Bericht.
«Die Wahrscheinlichkeit noch extremerer heisser Perioden wächst.» Eine Verschlimmerung könne nur durch dringende tiefe Einschnitte beim Ausstoss klimaschädlicher Treibhausgase vermieden werden.
Der unabhängige Klimarat besteht aus Forschern der früheren Klimakommission, die die konservative Regierung Australiens bei ihrem Amtsantritt im September 2013 aufgelöst hatte.