Der heisse Sommer 2015 hat den Baselbieter Reben gefallen. Die ersten geernteten Trauben des neuen Weinjahrgangs versprechen jedenfalls «ausgezeichnete Qualität», wie die Behörden am Dienstag verlauten liessen. Der Zuckergehalt sei hoch und der Reifezustand sehr gut.
Derzeit sei mit insgesamt gut 400 Tonnen rund die Hälfte der zu erwartenden Ernte eingefahren, teilte Rebbaukommissär Andreas Buser vom Landwirtschaftlichen Zentrum Ebenrain in Sissach mit. Die weisse Hauptsorte Riesling-Sylvaner ist schon fast ganz gelesen, während bei der roten Hauptsorte Blauburgunder die Ernte in vollem Gang ist.
Nachdem die Lese mit einer Woche Vorsprung gegenüber 2014 begonnen hat, rechnet Buser mit einem Abschluss der Haupternte Mitte Oktober. Angesichts der bis dann prognostizierten günstigen Witterung und dem aktuellen Zustand der Trauben dürfe man auf etwas mehr als die im Vorjahr geernteten insgesamt knapp 800 Tonnen Trauben hoffen.
Überdurchschnittlich gut
Der Riesling-Sylvaner etwa weist heuer mit durchschnittlichen 82,6 Grad Oechsle einen hohen Zuckergehalt auf – der Zehnjahresschnitt liegt bei 77,5 Grad. Sein Anteil an der Gesamternte liegt über die Jahre bei knapp 17 Prozent; auf Blauburgunder entfallen jeweils knapp 55 Prozent. Aktuell werden in der Region 45 Rebsorten offiziell angebaut.
Der erfreuliche Zustand der Trauben ist laut Buser insgesamt günstigen Witterungsbedingungen zu verdanken. Auch die heisse erste Juliwoche und der warme Sommer hätten nicht gebremst, da die Reben immer genug Wasser gehabt hätten. Im Gegenteil habe die Wärme die Reifung beschleunigt und speziell späten Sorten Vorteile gebracht.
Kaum Probleme machte heuer zudem die Kirschessigfliege, welche im vergangenen Jahr bei der Lese sehr viel Aufwand zum Aussortieren befallener Beeren verursacht hatte. Sie sei zwar präsent gewesen, habe aber kaum Eier abgelegt. Buser vermutet, dass die Beerenschalen wegen Hitze und Trockenheit nun härter und dicker wurden.