Hitzewelle im Süden Europas sorgt für Schwierigkeiten

Der Süden und Südosten Europas leidet unter einer Hitzewelle. In Ländern wie Griechenland und Bulgarien wüten zahlreiche Waldbrände als Folge der hohen Temperaturen.

Die heissen Temperaturen begünstigen Waldbrände (Symbolbild) (Bild: sda)

Der Süden und Südosten Europas leidet unter einer Hitzewelle. In Ländern wie Griechenland und Bulgarien wüten zahlreiche Waldbrände als Folge der hohen Temperaturen.

Die Hitze mit Temperaturen über 40 Grad zog sich wie ein Gürtel von Spanien und Italien über den Balkan bis nach Griechenland. Auf der griechischen Halbinsel Peloponnes wurden bei massiven Bränden sechs Personen verletzt, eine davon schwer.

Hunderten Feuerwehrleuten und Freiwilligen gelang es am Mittwoch die Brände zum Teil unter Kontrolle bringen, wie das Staatsfernsehen (NET) berichtete. Die Waldbrandgefahr bleibe aber sehr hoch, warnte das Wetteramt. In weiten Teilen des Landes herrschen Temperaturen um die 42 Grad und extreme Trockenheit.

Der gefährlichste Waldbrand war am Dienstagnachmittag ausgebrochen und nahm wegen starker Winde grosse Dimensionen an. Löschflugzeuge und Helikopter wurden eingesetzt. Betroffen war die Region um die Kleinstadt Megalopolis.

Ein weiterer, kleinerer Brand brach im Raum der Hafenstadt Korinth aus. Besonders heiss war es im Gebiet Sparta auf der Halbinsel Peloponnes. Dort zeigten die Thermometer am frühen Nachmittag 42,1 Grad. 40 Grad heiss war es in der Athener Hafenstadt Piräus.

Auch im Südwesten des benachbarten Bulgariens kämpften mehr als 400 Feuerwehrleute, Förster und Freiwillige gegen ein Flammenmeer. Die Flammen wüteten in einem Nadelwald bei Beliza, wie Medien in Sofia berichteten. Mit Unterstützung von zwei Helikoptern wurde versucht, das Feuer auf dem schwer zugänglichen Bergterrain zu löschen.

Wasser wird knapp

Auf dem Balkan wurde das Trinkwasser knapp. Auf der kroatischen Halbinsel Istrien mit hunderttausenden Feriengästen ist die Talsperre Butoniga als Hauptwasserquelle fast leer, wie Medien am Mittwoch berichteten. Die Behörden ordneten an, die Duschen an den Stränden abzustellen und verboten die Gartenbewässerung und das Autowaschen.

In Serbien ist vor allem die Region um die Stadt Gornji Milanovac südlich von Belgrad von dem Wassermangel betroffen, in der rund 300’000 Menschen leben. Der örtliche Trinkwasserfluss sei praktisch ausgetrocknet, so dass sich die Menschen auf eine nur stundenweise Wasserversorgung einstellen müssten.

In einigen Städten im Norden Kosovos wie in Mitrovica leiden die Menschen schon seit Wochen unter dem ausbleibenden Regen. In ihren Haushalten kommt zum Teil nur vier Stunden am Tag Wasser aus der Leitung.

Ähnlich ist die Lage im ostbosnischen Srebrenica. Obwohl die städtische Wasserversorgung nach den Zerstörungen des Bürgerkrieges (1992-1995) von Grund auf modernisiert wurde, sind die Trinkwasserquellen nahezu erschöpft. Auf dem gesamten Balkan ist in den kommenden zehn Tagen kein Niederschlag in Sicht, sagen die Meteorologen.

Ernte-Ausfälle befürchtet

Auch Italien leidet unter den Folgen extremer Hitze. Temperaturen bis 44 Grad im Süden begünstigten Brände ebenfalls. Für insgesamt 13 Städte, von Bologna im Norden bis Reggio Calabria im Süden, gaben die Behörden einen Hitze-Alarm heraus, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete.

Die Italiener dort sind damit zu Vorsichtsmassnahmen gegen Hitzefolgen aufgerufen. Erst am Donnerstag soll es dann eine leichte Abkühlung geben.

Italiens Landwirtschaft schlug Alarm, weil die seit Monaten andauernde Trockenheit dazu führt, dass ein Grossteil der Ernte gefährdet ist.

Spanien bereitete sich derweil auf den Höhepunkt einer Hitzewelle am Freitag vor. Die Behörden gaben am Mittwoch eine Hitzewarnung aus. Bereits für Donnerstag wurden Temperaturen von über 40 Grad erwartet.

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