Vor dem letzten Länderspiel des Jahres am Mittwoch (18.15 Uhr) in Sousse gegen Tunesien kämpfen viele Schweizer Spieler mit Problemen in ihrem Club. Dies beeinflusst Ottmar Hitzfelds Aufstellung.
Statistisch geht es für die Schweiz in Tunesien um die beste Jahresbilanz in der Ära von Nationalcoach Ottmar Hitzfeld. Fünf Siege wie 2012 hat sie unter dem Deutschen noch nie realisiert, und wenn sie gegen die Nordafrikaner nicht verliert, ist auch der Punkteschnitt in diesem Jahr der beste unter Hitzfeld.
Eine ganz so unbeschwerte Reise in die herbstliche Wärme Nordafrikas ist der Trip nach Sousse für Ottmar Hitzfeld und seine Spieler indes nicht. Zu viele Sorgen schleppen einige Internationale aus ihrem Club-Alltag mit sich. Von der mutmasslichen Startformation absolvierten die Feldspieler in ihren (ausländischen) Vereinen am vergangenen Wochenende zusammen lediglich 205 Minuten. Ihnen fehlt so der Rhythmus aus regelmässigen Einsätzen.
Inler und Lichsteiner sind in ihren Clubs als einzige Stammspieler. Johan Djourou hat bei Arsenal in der Meisterschaft noch keine Minute absolviert, und Granit Xhaka gelangt in Mönchengladbach seit rund einem Monat höchstens als Einwechselspieler zum Einsatz. Vor dem Testspiel in Tunesien muss Hitzfeld genau evaluieren, wen er wie lange einsetzt. Wer zuletzt im Verein selten auf dem Rasen stand, soll jetzt in Tunesien zu Spielpraxis kommen.
So plante Hitzfeld zum Beispiel einen Einsatz von Blerim Dzemaili im zentralen Mittelfeld über 90 Minuten. Ein Wechsel ist zudem auf der Position des linken Aussenverteidigers vorgesehen. Reto Ziegler wird Ricardo Rodriguez ersetzen. Keine Zweifel hat Hitzfeld auf der Position des Torhüters. Weil Diego Benaglio im nächsten WM-Qualifikationsspiel im März auf Zypern gesperrt ist, will Hitzfeld nun die Ersatzgoalies sichten. In Tunesien kommt FC-Basel-Keeper Yann Sommer zum Einsatz. Das soll aber nicht heissen, dass sich an der Torhüter-Hierarchie etwas geändert hätte. Für Hitzfeld bleibt Marco Wölfli derzeit die Nummer 2.