Hitzfelds Einschätzung und ein Votum für Pont

Am Tag vor dem Abflug nach Seoul orientiert Ottmar Hitzfeld über die Zielsetzungen des Camps in Südkorea und nimmt eine freundschaftliche Empfehlung seines langjährigen Assistenten Michel Pont vor.

Otttmar Hitzfeld sieht den Test gegen Südkorea als Belastungsprobe (Bild: Si)

Am Tag vor dem Abflug nach Seoul orientiert Ottmar Hitzfeld über die Zielsetzungen des Camps in Südkorea und nimmt eine freundschaftliche Empfehlung seines langjährigen Assistenten Michel Pont vor.

Der SFV-Selektionär stuft die WM-Vorbereitungspartie in Asien vor mutmasslich mehr als 40’000 Zuschauern als «grosse Belastungsprobe ein». Der Gegner, seit 1986 ununterbrochen an der WM-Endrunde vertreten, werde ihnen in physischer Hinsicht alles abverlangen: «Es ist gut, im Hinblick auf die WM gegen die Korea spielen zu können. Die Asiaten pflegen eine ganz andere Spielkultur und Philosophie. Jeder bei ihnen läuft für zwei. Sie sind sehr hartnäckig und werden uns alles abverlangen. Ich erwarte ein sehr intensives Spiel.»

Eine Challenge bildet auch der für Schweizer Verhältnisse ungewöhnliche Rahmen des Tests. Die Equipe verbringt innert kurzer Zeit über 23 Stunden im Flugzeug. Zu den Hin- und Rückreisestrapazen kommt die schwierige Anpassung an die womöglich hohe Luftfeuchtigkeit in einer anderen Zeitzone: „Wir werden verschiedene Herausforderungen zu meistern haben.

Für mich ist gut zu sehen, welcher Spieler trotzdem Leistung bringen kann.« Auch in Brasilien würden sie womöglich ähnliche Anforderungen zu bewältigen haben, so der SFV-Selektionär. »Ein gutes Teamwork ist in solchen Situationen ausschlaggebend.“

Die Ausfälle mehrerer Stammspieler – Behrami (Napoli), Rodriguez (Wolfsburg) sagten kurzfristig ab, Shaqiri (Bayern), Lichtsteiner (Juventus) und Djourou (HSV) waren wegen Verletzungen ohnehin nicht aufgeboten – mag Hitzfeld nicht dramatisieren. «Wir mussten schon bei anderen Gelegenheiten auf sie verzichten. Es ist für andere Spieler nun auch eine Chance, sich in den Vordergrund zu spielen.»

Zudem liege keine Garantie vor, im kommenden Sommer immer aus dem Vollen schöpfen zu können. «Auch an der WM könnten wir solche verletzungsbedingten Probleme haben. Deshalb ist es auch in dieser Hinsicht ein sehr guter Test», gibt sich Hitzfeld vor dem ersten Vergleich seit dem 2:0 der Schweizer an der WM 2006 pragmatisch – an den Olympischen Spielen in England (1:2) standen sich die U23-Auswahlen der beiden Länder gegenüber.

Ein Votum für Pont

Ein interessantes Statement liess sich Hitzfeld zum laufenden Wahlprozedere seines Nachfolgers entlocken. Auf eine Frage, ob er sich den langjährigen Assistenten Michel Pont als künftigen Coach der SFV-Auswahl vorstellen könnte, entgegnete der Deutsche: «Ich arbeite ja hervorragend mit Michel zusammen. Ich kann ihn nur empfehlen.» Aber er wolle sich zu diesem Prozess eigentlich gar nicht äussern. Er unterbreite den Verantwortlichen keine Vorschläge: «Das müssen die Leute übernehmen, die in der Verantwortung stehen.»

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