HIV-Ansteckungen sinken weltweit um ein Fünftel

Die Immunschwäche Aids lässt sich mit Geld und politischem Willen bekämpfen. Das zeigt der neue Bericht des HIV/AIDS-Programms der Vereinten Nationen (UNAIDS). Besiegt ist das Virus damit aber noch lange nicht. In Osteuropa steigen die Zahlen.

Beinahe 70 Prozent der Aids-Kranken leben südlich der Sahara (Symbolbild) (Bild: sda)

Die Immunschwäche Aids lässt sich mit Geld und politischem Willen bekämpfen. Das zeigt der neue Bericht des HIV/AIDS-Programms der Vereinten Nationen (UNAIDS). Besiegt ist das Virus damit aber noch lange nicht. In Osteuropa steigen die Zahlen.

Die Zahl neuer Infektionen mit dem Aidserreger HIV geht zurück. Von 1997 bis 2010 sei sie um gut ein Fünftel (21 Prozent) auf 2,67 Millionen weltweit gefallen, heisst es in dem am Montag in Berlin und Genf präsentierten UNAIDS-Bericht.

Die Gesamtzahl der Ende 2010 weltweit Infizierten und Erkrankten schätzt die Organisation auf 34 Millionen (2001: 28,6 Millionen). Rund 68 Prozent von ihnen (22,9 Millionen) leben demnach in Afrika südlich der Sahara – einer Region, in der nur 12 Prozent der Weltbevölkerung leben. Auf das Gebiet entfallen auch 70 Prozent der Neuinfektionen.

In Südafrika leben mit geschätzt 5,6 Millionen mehr HIV-Infizierte als in jedem anderen Land der Welt. Zumindest die Zahl der Neuinfektionen sinke dort aber inzwischen stark – ebenso wie in Äthiopien, Nigeria, Sambia und Simbabwe, heisst es im UNAIDS-Bericht.

Die Zahl der HIV-Infizierten in West- und Zentraleuropa wurde mit rund 840’000 angegeben – bei 30’000 Neuinfektionen und 9900 auf Aids zurückgehenden Todesfällen.

Explosionsartiger Anstieg in Osteuropa

Einen Anstieg der Infizierten um 250 Prozent von 2001 bis 2010 auf 1,5 Millionen habe es in Osteuropa/Zentralasien gegeben. 90 Prozent dieser Fälle entfielen auf Russland und die Ukraine. Ursache sei in diesen Ländern vor allem verseuchtes Drogenbesteck. Die Zahl der Aids-Toten in der Region liege inzwischen bei geschätzt 90’000 – im Jahr 2001 waren es noch 7800.

Weltweit starben im vergangenen Jahr 1,8 Millionen Menschen an den Folgen von Aids. Medikamente gegen das Virus haben nach Schätzung von UNAIDS 700’000 weitere Tote verhindert. Seit 1995 seien mit den Medikamenten in den Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen insgesamt 2,5 Millionen Todesfälle verhindert worden.

Rund die Hälfte der Infizierten dort hätten inzwischen Zugang zu solchen Therapien – deutlich mehr als noch zwei Jahre zuvor. Besonders gut sei die Versorgung in Ländern wie Kambodscha, Chile, Kroatien und Kuba, besonders schlecht in Staaten wie Afghanistan, Ägypten, Tunesien und der Ukraine.

Weniger Kinder von ihren Müttern angesteckt

Einen Fortschritt meldet UNAIDS beim Kampf gegen die Übertragung des Virus von Infizierten Müttern auf ihre Kinder. Knapp die Hälfte aller Schwangeren mit HIV habe Medikamente bekommen, die eine Übertragung des Virus auf das Kind verhindern sollen, heisst es in dem Bericht.

Die Zahl neuer Infektionen bei Kindern sank weltweit auf 390’000 – im Jahr 2001 hatte sie noch bei 550’000 gelegen. Bei 80 Prozent der Schwangeren sei die Behandlung aber nicht optimal, warnte

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