Der Modekonzern H&M hat im Ende November abgelaufenen Geschäftsjahr 2015 zwar den Umsatz deutlich steigern können. Der Gewinn dagegen erhöhte sich nur leicht, weil die Erstarkung des Dollars den Einkauf teurer machte.
Der schwedische Modekonzern steigerte die Verkäufe um satte 19 Prozent auf 209,9 Milliarden Schwedische Kronen (25 Milliarden Franken), wie das Unternehmen am Donnerstag bekannt gab. Der Reingewinn dagegen erhöhte sich lediglich um 4,6 Prozent auf 20,9 Milliarden Kronen.
H&M erklärt diese unterschiedliche Entwicklung einerseits mit der Aufwertung des Dollars, die den Wareneinkauf, den Transport und die Herstellung der Kleider teurer gemacht habe. Andererseits musste der Modekonzern wegen dem ungewohnt warmen Wetter im Herbst die Preise für Winterkleider herabsetzen.
Ebenfalls auf den Gewinn gedrückt haben höhere Aufwendungen für die Expansion der Modekette. H&M hat im vergangen Geschäftsjahr 413 neue Läden eröffnet. Die Expansionskosten haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 600 Millionen Kronen erhöht.
«2015 war ein sehr expansives Jahr für die Gruppe», lässt sich denn auch H&M-Chef Karl-Johan Persson im Jahresbericht zitieren. Die Expansion soll gemäss Persson zudem weitergehen. Auch im laufenden Geschäftsjahr sollen 425 neue Läden dazukommen.
Nach Indien, Südafrika, Taiwan und Macau im vergangene Jahr plant H&M in diesem Jahr auch den Markteintritt in Neuseeland, Zypern und Puerto Rico. Insgesamt wird H&M damit in 64 Ländern mit eigenen Läden präsent sein.
Umsatz in der Schweiz rückläufig
Mit Verkäufen im Umfang von 36,9 Milliarden Kronen weiterhin der wichtigste Markt ist dabei Deutschland. Mit einem Umsatz von 6,844 Milliarden Kronen (816 Millionen Franken) folgt die Schweiz auf Platz 10.
Zusammen mit den Niederlanden ist die Schweiz jedoch innerhalb der 10 wichtigsten Länder einer der Märkte, in dem H&M 2015 Umsatz eingebüsst hat. Er fiel in lokaler Währung um 2 Prozent (+15 Prozent in Kronen). Die Anzahl der Läden ist in der Schweiz um 3 auf 96 angestiegen.
Für das seit Ende Dezember laufenden Quartal erwartet H&M eine tiefere Rendite als im Vorjahr. Negativ wirke sich dabei aus, dass H&M wegen des warmen Herbst nach wie vor viele Winterkleider an Lager habe, die das Unternehmen nur mit Rabatten verkaufen könne. Für das Gesamtjahr 2016 erwartet die Geschäftsleitung, dass H&M weiter den Marktanteil ausbaut.