Um sich im Abstiegskampf abzusichern, brauchen die Grasshoppers auch nach dem Sieg gegen St. Gallen dringend weitere Punkte. Ob sie am Ostermontag Punkte aus Bern entführen können, muss sich weisen.
Die Young Boys müssen lange bis sehr lange auf ihren effizientesten und wohl besten Spieler verzichten. Guillaume Hoarau, dessen Hüfte nach der schmerzhaften Luxation längst operiert ist, fehlte den Bernern schon im Herbst an allen Ecken und Enden, als er ebenfalls verletzt einige Wochen pausieren musste. Damals geriet die Torproduktion ins Stottern. In drei von vier Spielen brachten die Young Boys kein Tor zustande. Alexander Gerndt, Michael Frey und (damals noch) Yuya Kubo konnten den Franzosen nicht vollwertig ersetzen.
Es ist schwer vorauszusagen, wie stark die Offensive durch Hoaraus Fehlen diesmal beeinträchtigt wird. Frey zeigte sich zuletzt in guter Verfassung, und Roger Assalé hatte in Bern einen recht überzeugenden Einstand. Aber jedenfalls dürfen sich die Grasshoppers gegen ein YB ohne Hoarau die weitaus besseren Chancen ausrechnen als gegen ein YB mit Hoarau.
Und dies sind die Spiele der 28. Runde in der Super League vom Ostermontag.
Young Boys – Grasshoppers (1:4, 4:0, 3:2). – 13.45 Uhr. – SR Jaccottet. – Absenzen: Assalé, Frey (beide gesperrt), Hoarau, Joss und Wüthrich (alle verletzt); Pickel (gesperrt), Sherko, Basic und Zesiger (alle verletzt). – Statistik: Carlos Bernegger konnte die Grasshoppers mit dem 3:1 gegen St. Gallen, dem ersten Sieg im neuen Jahr, etwas aus der Schusslinie nehmen. Munas Dabbur und Caio scheinen sich zu einem effizienten Angriffsduo gefunden zu haben. Es ist aber fraglich, ob dies in Bern für weitere drei Punkte reicht, denn YB hat von den letzten 21 Super-League-Spielen nur eines verloren. Die neue Serie der Ungeschlagenheit hält bereits wieder seit sieben Spielen an. Bei den Young Boys könnte der Engpass im Angriff Gewinner hervorbringen. Guillaume Hoarau fällt lange aus, Roger Assalé ist gesperrt. Das hätte die Chance für Michael Frey werden können. Aber auch er muss am Ostermontag wegen einer Sperre zuschauen. Der Münsinger stieg vor einem Jahr beim FC Luzern gegen kleinere Konkurrenz zu Stammspieler, Goalgetter und Publikumsliebling auf. Bei den Young Boys brachte er es bislang kaum über die Rolle des Jokers hinaus.
Lugano – Thun (2:2, 1:1, 2:5). – 13.45 Uhr. – SR Hänni. – Absenzen: Jozinovic und Rosseti (beide verletzt); Ferreira und Bigler (beide verletzt). Fraglich: Piccinocchi und Golemic; Bürki. – Statistik: Wenn er den Schwung aus fünf Siegen in den letzten acht Spielen nutzen kann, wird sich der FC Lugano bald gänzlich von allen theoretisch noch vorhandenen Abstiegssorgen verabschieden können. Die Tessiner erleben einen einen ähnlich positiven Effekt aus einem Trainerwechsel wie Sion vergangenen Oktober. Unter Paolo Tramezzani, der in der Winterpause Andrea Manzo abgelöst hatte, entwickelte sich die Mannschaft zu einem Gefüge, das sowohl defensiv als auch offensiv stärker geworden ist. Das einzige schwache Spiel lieferten die Tessiner am 12. März ab, als sie in Thun 2:5 untergingen. In den letzten zwei Runden holten Lugano sechs und Thun null Punkte. Die Berner Oberländer müssten sich so rasch wie möglich vom frustrierenden 2:4 daheim gegen Lausanne auffangen können.
Luzern – St. Gallen (0:3, 3:0, 1:1). – 16.00 Uhr. – SR Amhof. – Absenzen: Costa, Juric (beide gesperrt) und Lucas (verletzt); Gelmi (gesperrt). Fraglich: -; Angha. – Statistik: Nach einer Negativserie mit vier Remis und zwei Niederlagen kam dem FC Luzern das Spiel in Vaduz gerade recht, um zum Erfolg zurückzufinden. Am Ostermontag soll es auch im eigenen Stadion wieder besser kommen. Nach dem 4:1 gegen YB Mitte Februar blieben die Luzerner in vier Heimspielen sieglos. Nach der Enttäuschung des knappen Ausscheidens im Cup-Halbfinal gegen Sion hat Luzerns Trainer Markus Babbel nun den Angriff auf den 3. Platz in der Meisterschaft als Parole herausgegeben. Auf den 3. Platz, den ebenfalls Sion besetzt. St. Gallen hat nach seinem 2:1-Sieg in Sion seinerseits eine nunmehr vier Spiele umfassende Negativserie gestartet, die mit dem enttäuschenden 1:3 bei GC am vorläufigen Tiefpunkt angekommen ist.
Die Rangliste der Super League: 1. Basel 28/73 (73:21). 2. Young Boys 27/53 (60:38). 3. Sion 28/45 (51:44). 4. Luzern 27/40 (50:46). 5. Lugano 27/34 (38:50). 6. St. Gallen 27/31 (31:42). 7. Thun 27/27 (41:53). 8. Grasshoppers 27/27 (33:45). 9. Lausanne-Sport 28/27 (44:53). 10. Vaduz 28/22 (33:62).