Hochkaräter greifen mit neuem Personal an

Knapp vier Monate nach dem Final-Sieg von Bayern München über Borussia Dortmund steht wieder Champions-League-Fussball im Programm. Die zwei deutschen Top-Teams werden in dieser Saison hart gefordert.

Shaqiri verteidigt mit Bayern den Titel. (Bild: Si)

Knapp vier Monate nach dem Final-Sieg von Bayern München über Borussia Dortmund steht wieder Champions-League-Fussball im Programm. Die zwei deutschen Top-Teams werden in dieser Saison hart gefordert.

Die Bundesliga ist wohl so attraktiv wie noch nie. Einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet haben Bayern München und Borussia Dortmund, die mit ihren Leistungen in der letzten Champions-League-Saison verzückt haben. Der FC Barcelona und Real Madrid, die Vorzeige-Klubs aus dem Land des Welt- und Europameisters Spanien, hatten in den Halbfinals das Nachsehen. Das Star-Ensemble von «Barça» ging gegen die Bayern gar mit dem Gesamtskore von 0:7 unter. Die Bilanz für die englische Premier League war schmachvoll. Aus diesem Elite-Zirkel schaffte es im Frühjahr keine Mannschaft in die Viertelfinals.

Die Liste derer, die um jeden Preis Wiedergutmachung möchten und den Final vom 24. Mai 2014 in Lissabon anstreben, ist lang. Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge liess sich in einem Interview zitieren: «Ich sehe zehn bis zwölf Klubs, die in der Champions League volles Rohr angreifen werden.» Beim Vorhaben, als erster Verein den Titel in der «Königsklasse» erfolgreich zu verteidigen, rechnet er mit einer sehr komplizierten Aufgabe.

Die Grossmächte des Weltfussballs haben keine Kosten gescheut, um auf höchstem Niveau konkurrenzfähiger zu werden. Real Madrid soll allein für Gareth Bale 100 Millionen Euro aufgeworfen haben. Die «Königlichen» wollen erstmals wieder seit 2002 in den Final. Paris Saint-Germain lockte Edinson Cavani nach Frankreich (64 Mio.), der FC Barcelona leistete sich Neymar (57 Mio.), Arsenal London schlug in letzter Sekunde bei Mesut Özil zu (50 Mio.).

Zu prominenten Wechseln auf breiter Front ist es nicht nur in den Spielerkadern gekommen, sondern auch auf den Trainerbänken. Gleich an acht renommierten Adressen stehen neue Chefcoaches an der Seitenlinie. Es sind dies Carlo Ancelotti (Real Madrid), Rafael Benitez (Napoli), Laurent Blanc (Paris Saint-Germain), Josep Guardiola (Bayern München), Gerardo Martino (FC Barcelona), José Mourinho (Chelsea), Manuel Pellegrini (Manchester City) und David Moyes (Manchester United).

In zwei der brisanteren Affichen zum Auftakt von heute Dienstag sind Bundesligisten involviert. Bayern München mit Xherdan Shaqiri empfängt ZSKA Moskau mit Steven Zuber, Eren Derdiyok gastiert mit Leverkusen bei Manchester United.

Die Bayern machen ihrem Übernamen «FC Hollywood» wieder einmal alle Ehre. Nach dem glanzlosen 2:0-Erfolg gegen Hannover gab es Stunk. Sportvorstand Matthias Sammer übte Kritik an der Mannschaft. Er wollte bei ihr «Dienst nach Vorschrift», «Fussball ohne Emotionen» und ein Verstecken hinter dem neuen Trainer registriert haben. Für Ehrenpräsident Franz Beckenbauer war dieser Vorstoss legitim. Präsident Uli Hoeness hingegen liess die Kritik in dieser Form nicht gelten. «Matthias muss aufpassen, dass er nicht über das Ziel hinausschiesst. Wenn man so etwas jede Woche macht, verbrennt man sich irgendwann dabei», so Hoeness.

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