Die Schweiz ist in den Genuss eines hochsommerlichen Pfingstwochenendes gekommen. Die Temperaturen stiegen mancherorts über 36 Grad. Das prächtige Wetter lockte Tausende in die Freibäder.
SRF Meteo verzeichnete bereits am Pfingstsonntag in Basel-Binningen (32,6 Grad) und Davos (25,7 Grad) die höchsten Pfingst-Temperaturen seit Messbeginn. Die variablen Pfingsttage waren in diesem Jahr allerdings auch sehr spät angesetzt. Am Pfingstmontag kletterten die Temperaturen vielerorts in noch weitere Höhen.
Im Mittelland wurden am Montag verbreitet mehr als 33 Grad erreicht, meldet die MeteoGroup. An einigen Orten wurde sogar die 36-Grad-Marke geknackt. Laut verschiedenen Wetterdiensten war dies in Pratval GR, Siders VS, Sitten VS, Ueken AG, Liestal BL und Pratteln BL der Fall. Abkühlung gab es nur auf den Bergen. Doch auch auf dem Kleinen Matterhorn wurde gemäss MeteoGroup mit 7 Grad ein Rekord für den 9. Juni aufgestellt.
Bereits am Samstag hatten einige Regionen den ersten Hitzetag des Sommers erlebt. Von einem Hitzetag spricht man bei Temperaturen von über 30 Grad.
Tropennacht in erhöhten Lagen
Wer in den Nachtstunden auf eine Abkühlung wartete, wurde enttäuscht. Sowohl in der Nacht auf Sonntag als auch in der Nacht auf Montag wurde in erhöhten Lagen eine Tropennacht registriert. Von einer solchen sprechen die Meteorologen, wenn das Thermometer nicht unter die 20-Grad-Marke fällt.
Die höchste Temperatur mass der Wetterdienst MeteoNews in St. Chrischona BS. Dort lag die Tiefsttemperatur in der Nacht auf Pfingstmontag bei 25,5 Grad.
«Viel mehr passen nicht rein»
Echte Erfrischung versprach dafür das kühle Nasse in den Freibädern. Tausende nahmen das hochsommerliche Wetter deshalb zum Anlass, die diesjährige Badesaison einzuläuten.
«Solche Pfingsten hatten wir noch nie», sagte André van Kestern vom Baggersee Kriessern im St. Galler Rheintal. Am Pfingstsonntag strömten 2000 Besucher ins Naturbad. Während sich der Baggersee in Kriessern schnell aufheizt und das Wasser am Montag bereits 22 Grad warm war, brauchten die Badegäste andernorts mehr Überwindung.
Im Caumasee bei Flims GR stieg die Wassertemperatur auf maximal 18 Grad. Dort tummelten sich am Pfingstsonntag 2900 Badegäste am Seeufer – «viel mehr passen bei uns nicht rein», hiess es vonseiten der Betreiber.
Im wohl bekanntesten Freibad der Deutschschweiz gab es am Pfingstwochenende ebenfalls kaum mehr freie Liegeplätze: Am Pfingstsonntag sonnten sich rund 8000 Personen im Berner Marzili, wie Anlagenchef Beat Wüthrich sagte.
Auch in der Westschweiz herrschte in den Freibädern Grossbetrieb. Ins Lausanner Freibad Bellerive drängten sich am Pfingstsonntag 7000 Personen, wie der Geschäftsführer der Lausanner Bäder, Christian Barascud, sagte.
Die guten Wetterverhältnisse sorgten aber auch bei der Rega für Hochbetrieb. Seit Freitag mussten die Rettungshelikopter über 130 Mal ausrücken, wie die Organisation am Montag mitteilte. Am häufigsten waren die Retter im Einsatz, weil Personen bei Freizeitaktivitäten und im Strassenverkehr verunglückten.
Stau auf der Nord-Süd-Achse
Trotz des sommerlichen Wetters in der Deutschschweiz zog es wie jedes Jahr tausende Pfingstausflügler in Richtung Süden. Am Samstag staute sich der Verkehr vor dem Gotthard-Nordportal deshalb bereits ab fünf Uhr morgens.
Ihre Maximallänge erreichte die Blechlawine am Vormittag mit 13 Kilometern, was laut dem Verkehrsdienst viasuisse einer Wartezeit von über zwei Stunden entspricht. Auch in anderen Teilen der Schweiz sorgte der Pfingstverkehr für Stau und stockenden Verkehr. Am Pfingstmontag machte sich dann vor dem Gotthard-Südportal der Rückreiseverkehr bemerkbar.