Der Hochwasserschutz im Linthgebiet ist in den vergangenen viereinhalb Jahren umfassend erneuert worden. Gleichzeitig wurden am Linth- und am Escherkanal ökologische Nischen für Fische und Amphibien geschaffen. Das Projekt kostete 126 Millionen Franken.
Der St. Galler Baudirektor Willi Haag, Präsident der Linthkommission, zog am Donnerstag in Benken eine positive Schlussbilanz: Alle wichtigen Ziele des Projekts «Hochwasserschutz Linth 2000» seien termingerecht erreicht und das Budget eingehalten worden, sagte Haag an einer Medienkonferenz.
Seit dem Spatenstich in Mollis GL im Herbst 2008 wurden die Dämme der beiden Kanäle verstärkt und Vorkehrungen gegen Dammbrüche getroffen. Wo wurde für den Fall eines extremen Hochwassers die Dammkrone am Escherkanal an einer Stelle abgesenkt, um das Wasser über renaturiertes Ufergebiet in den Walensee abzuleiten.
Am Linthkanal kann das Wasser über ein Wehr dosiert in den Hintergraben und von dort in den Oberen Zürichsee geführt werden. Die Abflusskapazität des Hintergrabens wurde erhöht. Die Linthebene ist damit für ein Hochwasser gewappnet, wie es statistisch nur alle 300 Jahre zu erwarten ist, hiess es.
Bereits mehr Fische
Auch die Natur profitiert vom neuen Linthwerk. So wurden Waldreservate ausgeschieden Naturschutzgebiete vergrössert und vernetzt und ein Wilddurchlass geöffnet. Der Fischbestand entwickle sich bereits erfreulich. So wurden im vergangenen Sommer an den Flachufern des Linthkanals grosse Jungfischschwärme gesichtet.
Für das Linthwerk, an dem die Kantone St. Gallen, Glarus, Schwyz und Zürich sowie der Bund beteiligt sind, wurden 70 Hektaren Land und Wald erworben, 160’000 Tonnen Blocksteine verbaut und 1,5 Millionen Kubikmeter Erde bewegt. Damit liessen sich in Benken und Reichenburg 25 Hektaren Landwirtschaftsland rekultivieren.
Derzeit werden noch Dämme ausnivelliert und Zufahrtsstrassen instand gestellt. Das über 200 Jahre alte Linthwerk benötigt auch in Zukunft Überwachung und Unterhalt.