Dem Schweizer Eishockey-Nationalteam gelingt der Auftakt in die WM-Vorbereitung. Im ersten Testspiel feiern die Schweizer in Kloten gegen den letztjährigen WM-Zweiten Finnland einen 4:1-Sieg.
Genau einen Monat vor dem WM-Auftaktspiel in Prag gegen Österreich gelang der Auswahl von Trainer Glen Hanlon ein ermutigender Auftakt in die Kampagne – auch wenn Testspiel-Resultate generell mit Vorsicht zu geniessen sind. Nach Toren von Denis Hollenstein, der später auch noch den letzter Treffer (ins leere Tor) erzielte, sowie Herzog und Julian Walker führten die Schweizer bereits nach gut 25 Minuten entscheidend mit 3:0.
Diesen Vorsprung verwaltete die Mannschaft geschickt bis in die Schlussphase, in der Finnland sich doch noch gegen die drohende Niederlage zu wehren begann. Bevor Hollenstein für den Schlusspunkt sorgte, erzielte Lausannes Juha-Pekka Hytönen achteinhalb Minuten vor dem Ende den Ehrentreffer für die Finnen.
Die Schweizer, bei denen der Grossteil der Spieler ihr letztes Spiel vor knapp drei Wochen bestritten hatten, wirkten zumindest in den ersten beiden Dritteln wesentlich spritziger. Und dabei war es keine finnische C-Auswahl, die den Schweizern gegenüber stand. Das Team von Trainer Kari Jalonen trat immerhin mit 15 Akteuren aus der KHL sowie den drei Lausannern Louhivaara, Hytönen und Pesonen an.
Druck vermochte insbesondere die nominell erste Schweizer Linie mit Nati-Aufsteiger Gaëtan Haas sowie den Flügeln Damien Brunner und Denis Hollenstein zu erzeugen. Hollenstein war es auch, der 47 Sekunden vor der ersten Pause im Powerplay den Führungstreffer schoss. Mit seinem verwerteten Abpraller aus naher Distanz sowie dem «Empty netter» zwei Minuten vor dem Ende erzielte der Klotener Stürmer in seinen letzten neun Länderspielen sieben Treffer.
Zu den Gewinnern des Abends gehörte auch Neuling Herzog, der wie Matthias Rossi erstmals für die Schweiz auflief. Herzog, der erst 20-jährige Stürmer des EV Zug, luchste in der 22. Minute einem finnischen Verteidiger die Scheibe ab und umspielte wunderschön den gegnerischen Keeper. Der letzte Schweizer, der gleich im ersten Länderspiel sein erstes Tor erzielt hatte, war Inti Pestoni am Deutschland Cup 2011.
Schweiz – Finnland 4:1 (1:0, 2:0, 1:1).
Kloten. – 2521 Zuschauer. – SR Koch/Wehrli, Borga/Kovacs (Sz). – Tore: 20. (19:13) Hollenstein (Grossmann, Haas/Ausschluss Melart) 1:0. 22. Herzog 2:0. 26. Walker (Bieber, Grossmann) 3:0. 52. Hytönen (Pesonen) 3:1. 58. Hollenstein (Sannitz) 4:1 (ins leere Tor). – Strafen: je 3mal 2 Minuten.
Schweiz: Manzato; Helbling, Grossmann; Schlumpf, Leeger; Kamerzin, Kparghai; Genazzi; Brunner, Haas, Hollenstein; Martschini, Lemm, Suri; Rossi, Froidevaux, Bodenmann; Walker, Sannitz, Bieber; Herzog.
Finnland: Engren; Lepistö, Hietanen; Salmela, Lajunen; Eronen, Mäntylä; Kivistö, Melart; Hartikainen, Immonen, Salminen; Huhtala, Kontiola, Pihlström; Louhivaara, Hytönen, Pesonen; Savinainen, Niemi, Wärn; Rantanen.
Bemerkungen: Schweiz ohne Conz (Ersatztorhüter) und Fora (überzählig). Pfostenschüsse Kamerzin (33.) und Lepistö (37.). Timeout Finnland (57:29), Finnland danach bis 57:58 ohne Torhüter. – Schüsse: Schweiz 27 (8-12-7); Finnland 20 (7-4-9). – Powerplay-Ausbeute: Schweiz 3/1; Finnland 3/0.