Die Grippewelle und die Hitze forderten ihren Tribut: Nie mehr seit 1918 sind in der Schweiz so viele Menschen gestorben wie 2015. Geburten, Heiraten und Scheidungen hingegen waren rückläufig.
Die Zahl der Sterbefälle nahm letztes Jahr um über 5 Prozent auf 67’300 zu, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag bekanntgab. Mehr Tote waren letztmals 1918 im Jahr der Spanischen Grippe registriert worden, nämlich rund 75’000.
Betroffen vom Anstieg waren vor allem Personen ab 65 Jahren (+6 Prozent). Diesen setzten die Grippeepidemie am Jahresanfang und der Hitzesommer am stärksten zu. Besonders hoch war die Zunahme der Todesfälle im Tessin und im Wallis mit rund 12 respektive 9 Prozent.
Die Zahl der Geburten ging 2015 gemäss den provisorischen Zahlen zur natürlichen Bevölkerungsentwicklung um 400 auf 84’800 zurück. Wie jedes Jahr kamen auch 2015 etwas mehr Knaben (43’800) als Mädchen (41’100) zur Welt.
Das Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt stieg weiter an, und zwar von 31,7 auf 31,9 Jahre. Die mittlere Anzahl Kinder pro Frau im gebärfähigen Alter verharrte letztes Jahr bei 1,5.
Der Geburtenüberschuss, also die Differenz zwischen Geburten und Todesfällen, blieb mit 17’600 positiv und trug somit zum Bevölkerungswachstum bei. Am höchsten war er in Zug, Freiburg und Genf. Sieben Kantone verzeichneten hingegen einen Sterbeüberschuss: Graubünden, Solothurn, Baselland, Uri, Schaffhausen, Basel-Stadt und Tessin.
Weniger Heiraten und Scheidungen
Seit Mitte der 1990er Jahre hat sich die Zahl der Heiraten bei 40’000 pro Jahr eingependelt, während die Bevölkerung weiter wächst. Die Heiratsfreudigkeit ist somit rückläufig. 2015 wurden noch 40’700 Ehen geschlossen, rund 3 Prozent weniger als 2014. In ähnlichem Umfang ging auch die Zahl der eingetragenen Partnerschaften (700) zurück.
Die Häufigkeit der Scheidungen ist seit 2006 rückläufig. 2015 fiel sie unter die Marke von 16’700 (-0,4 Prozent). Setzt sich dieser Trend fort, kann davon ausgegangen werden, dass zwei von fünf Ehen eines Tages in die Brüche gehen. Vor zehn Jahren musste noch jedes zweite Ehepaar früher oder später mit der Scheidung rechnen.
Nicht enthalten in der Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung des BFS sind die Ein- und Auswanderungen. Über die gesamte Wohnbevölkerung liegen jeweils erst im Frühling Daten vor.