In diesem Jahr haben so viele Medienleute bei der Ausübung ihres Berufes ihr Leben verloren wie nie in den vergangenen zehn Jahren. Die Berufsorganisation Press Emblem Campaign (PEC) bezifferte die Zahl der getöteten Medienleute auf 144.
Die aktuelle Statistik umfasst auch 20 Journalisten, die Ende November bei einem Flugzeugabsturz in Kolumbien ums Leben gekommen sind, wie die Nichtregierungsorganisation (NGO) am Mittwoch in Genf bekanntgab. Auch 19 Spieler der brasilianischen Fussballmannschaft Chapecoense waren beim Unglück getötet worden.
Die für Medienleute gefährlichsten vier Länder sind Irak, Syrien, Afghanistan und Mexiko. In diesen Ländern fanden in diesem Jahr 54 Medienleute den Tod bei der Ausübung ihres Berufs.
An der Spitze stehen Irak mit 16 und Syrien mit 14 getöteten Journalisten. In Syrien wurden in den vergangenen fünf Jahren über 100 Journalisten getötet.
Rekord seit Beginn der Zählung
Seit Beginn der PEC-Zählung im Jahr 2007 waren nie so viele Medienleute getötet worden wie 2016. Über den ganzen Zeitraum gesehen ergibt sich eine Gesamtzahl von 1232 getöteten Medienleuten.
Die zehn gefährlichsten Länder für Journalisten seien seit mehreren Jahren Syrien, Irak, Pakistan, Mexiko und Somalia sowie Brasilien, die Philippinen, Indien, Afghanistan und Honduras, wie PEC weiter mitteilte.
PEC appellierte an die Staatengemeinschaft, den Schutz von Medienschaffenden zu verstärken, bei Verbrechen zu ermitteln und viel nachdrücklicher gegen Straffreiheit vorzugehen.
Hunderte Medienleute in Haft
Erst am Dienstag hatten andere Journalistenorganisationen die Zahl der 2016 inhaftierten Medienleute bekanntgegeben. Nach Zählung von Reporter ohne Grenzen (ROG) seien es mindestens 348 Medienleute, die wegen ihrer Arbeit im Gefängnis sässen. Dies seien 6 Prozent mehr als vor einem Jahr, teilte die Organisation am Dienstag mit.
Die meisten inhaftierten Medienschaffenden gibt es in der Türkei, in China, Syrien, Ägypten und dem Iran. Das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) in New York berichtete ebenfalls von einer steigenden Zahl inhaftierter Medienschaffenden, kommt aber auf eine andere Zahl, nämlich 259 Journalisten, die weltweit hinter Gittern sind.