Basel rüstet im Kampf gegen Littering auf: Wer auf öffentlichem Grund eine Sauerei hinterlässt, bezahlt neu 80 Franken Busse, 30 Franken mehr als bisher. Sofern er erwischt wird.
Wenn früher die Leute aus ihren Ferien in Italien und Spanien nach Hause kamen, erzählten sie vom schönen Wetter, den freundlichen Menschen, dem guten und billigen Essen, aber auch – oje – von den dreckigen Städten dort. Seufzend stellten sie fest, wie schön und sauber es wir hier in der Schweiz doch haben.
Inzwischen hat bei uns, zumindest hört man das so aus berufenen Mündern, die Mediterranisierung Einzug gehalten. Wie auch immer man dem sagt: Die Menschen sitzen im Sommer gerne draussen und essen und trinken und feiern. Was jedoch auch ein paar Nebenerscheinungen mit sich gebracht hat, die nicht zum Bild der ordentlichen Schweizer Stadt passen: Rumliegende Bierbüchsen, Dönerboxen und Salatschalen an den schönen Orten, wie etwa dem Rheinbord.
Früher sagte man dem Sauerei, heute heisst das Littering. Und gegen dieses Littering kämpft Basel schon seit geraumer Zeit – mit verschiedenen Massnahmen und mässigem Erfolg. Nun hofft man, mit höheren Bussen die unverbesserlichen Säuniggel abschrecken zu können. Gemäss einer Medienmitteilung des Justiz- und Sicherheitsdepartements (siehe Rückseite des Artikels) bezahlt seit dem 1. Juli neu 80 Franken Busse, wer seine «leere Pizzaschachtel oder seine ausgetrunkene Bierbüchse einfach liegen lässt oder zu Boden schmeisst». Bisher kostete das 50 Franken. Man muss die Sünder allerdings auch erwischen.
Neue Abfallpolizei
Bisher, sagt Klaus Mannhart, Sprecher beim Justizdepartement, durften nur Polizisten in Uniform solche Bussen ausstellen. So sind denn auch die Zahlen der gebüssten Abfallsünder eher bescheiden: Im Jahr 2009 wurden 81 Personen zur Kasse gebeten, 2010 69 und im vergangenen Jahr 93. Doch nebst höheren Bussen rüstet Basel auch personell auf: Spezielle Abfallpolizisten vom Amt für Umwelt und Entsorgung werden an den einschlägigen Orten auf Patrouille geschickt, und mit dieser Verstärkung «wird das schon noch mehr greifen», sagt Mannhart.