Die hohen Gesundheitskosten und die Krankenkassenprämien sind gemäss dem «Pulsmesser» des Konsumentenforums (kf) nach wie vor die grösste Sorge. Offenbar drückt der Schuh die befragten Konsumentinnen und Konsumenten aber an mehreren, unterschiedlichen Stellen.
So landeten auf dem zweiten Platz des Sorgenbarometers die Verschuldung, der Alkoholmissbrauch und die Gewaltbereitschaft der Jugend. Als drittgrösste Sorge kristallisierte sich die Schädigung der Umwelt durch Konsum heraus, wie das kf am Dienstag in Bern mitteilte.
Die hohen Gesundheitskosten und die Krankenkassenprämien dürften die Schweizerinnen und Schweizer auch in Zukunft stark beschäftigen. Gemäss der grünliberalen St. Galler Nationalrätin Margrit Kessler, Präsidentin der Stiftung SPO Patientenschutz, dürfte leider auch in Zukunft damit zu rechnen sein, dass Gesundheit nicht billiger werde. Notwendig seien griffige Massnahmen wie beispielsweise strikte Kriterien für eine Medikamentenabgabe, forderte sie.
Ein Blick auf das Ende des «Pulsmessers» zeigt, dass die Übernahme von Arbeiten durch Konsumenten wie das Self-Scanning oder auch der Mangel an Information, um Kaufentscheide fällen zu können, sowie restriktive Ladenöffnungszeiten, kaum eine echte Sorge darstellen. Für den «Pulsmesser» wurden 1005 Menschen in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Léger online befragt.
Ja-Parole zu Energie- statt Mehrwertsteuer
Das Konsumentenforum informierte am Dienstag auch über die gefassten Parolen zu ausgewählten kommenden Initiativen. So will das kf im Ja-Komitee für die Abstimmungen vom 8. März über die grünliberale Volksinitiative «Energie- statt Mehrwertsteuer» sitzen.
Die Initiative wäre ein riesiger Schritt hin zu einer echten Energiewende, wird Michel Rudin, Geschäftsführer des kf, in einer Mitteilung zitiert. Die Initiative punkte auch dadurch, dass sie statt auf staatliche Subventionen auf eine Lenkung durch den Preis setzen würde.
Zumindest kommunikativ begleiten werde das kf auch die geplante Volksinitiative «Ja zur Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren». Daneben werde sich das Konsumentenforum auch stark machen gegen die zu wenig ausgearbeitete und auch vom Parlament verworfene Volksinitiative «Pro Service Public».