Die hohen Kosten und der fehlende Glaube daran, dass die Verkehrsprobleme gelöst werden, haben hauptsächlich zur Ablehnung des Zuger Stadttunnels geführt. Das ergab eine Befragung von 1000 Stimmberechtigten nach der Abstimmung vom 14. Juni.
Insgesamt 63 Prozent der Stimmberechtigten, die an der Abstimmung teilgenommen hatten, lehnten das Projekt «Stadttunnel mit Zentrum Plus» ab. Bei der Nachbefragung gaben 54 Prozent der Nein-Stimmenden an, der finanzielle Aspekt habe letztlich den Ausschlag für die Ablehnung ergeben. 12 Prozent waren der Meinung, der Stadttunnel löse das Verkehrsproblem in der Stadt Zug nicht.
Die Nachbefragung habe jedoch beträchtliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen ergeben, teilte die Baudirektion am Montag mit. Am stärksten zeigten sich die Unterschiede bei der Parteienaffinität.
Personen, die nach eigenen Angaben einer bürgerlichen Partei nahe stehen, lehnten die Vorlage mit 54 Prozent Nein-Stimmen ab. Dagegen stimmten 74 Prozent der Personen mit einer links-grünen Einstellung gegen die Vorlage.
Das Nein zum Stadttunnel bedeute jedoch nicht, dass der heutige Zustand als gut betrachtet werde, schreibt die Baudirektion. Nur 19 Prozent der Befragten seien der Meinung, es solle sich nichts ändern. Die grosse Mehrheit finde, es brauche eine alternative Lösung.
Das 890-Millionen-Projekt Zuger Stadttunnel hätte die Innenstadt vom Durchgangsverkehr entlasten sollen. Bekämpft worden war es von SP, Alternativen – die Grünen und dem Verkehrsclub der Schweiz.