Hohe Maturitätsquote erhöht Risiko eines Studienabbruchs

Über ein Viertel der Studentinnen und Studenten haben in den letzten Jahren ihr Studium abgebrochen. Einfluss darauf, ob jemand sein Studium erfolgreich abschliesst, hat laut einer Studie auch die kantonale Maturitätsquote: Ist diese tief, ist das Abbruchrisiko geringer.

Gut vorbereitete Studenten brechen seltener ab (Symbolbild) (Bild: sda)

Über ein Viertel der Studentinnen und Studenten haben in den letzten Jahren ihr Studium abgebrochen. Einfluss darauf, ob jemand sein Studium erfolgreich abschliesst, hat laut einer Studie auch die kantonale Maturitätsquote: Ist diese tief, ist das Abbruchrisiko geringer.

Studierende aus Kantonen mit hohen Maturitätsquoten brechen ihr Studium häufiger ab als solche aus Kantonen mit tiefen Maturitätsquoten, wie eine am Montag veröffentlichte Studie der Schweizerischen Koordinationsstelle für Bildungsforschung (SKBF) zeigt. Für die Studie wurden die Daten aller Studierenden zwischen 1975 und 2011 ausgewertet.

Ein Kanton, der im Vergleich zum Durchschnittskanton zehn zusätzliche Maturanden an die Universität sendet, kommt demnach lediglich zu sechs zusätzlichen Universitätsabsolventen.

Der Einfluss der kantonalen Maturitätsquote auf das individuelle Abbruchrisiko sei nicht erstaunlich, heisst es in der Studie. Schliesslich liessen sich die kantonalen Unterschiede in den Maturitätsquoten nicht dadurch erklären, dass die Schüler und Schülerinnen in manchen Kantonen bessere Leistungen zeigten.

Die Studienautoren schliessen aus diesem Befund, dass ein Teil des Abbruchrisikos dadurch erklärt werden kann, wie hoch die akademische Leistungsfähigkeit vor Studienbeginn ist. Vieles weise darauf hin, dass die Studierfähigkeit vor dem Studium einen entscheidenden Einfluss auf das Abbruchrisiko habe, schreiben sie.

Bessere Vorbereitung auf Studium gefordert

Somit könnte ein Teil der Abbrüche bei einer besseren Vorbereitung auf das Studium vermieden werden. Dies wäre aus Sicht der Autoren notwendig. Bei der im internationalen Vergleich tiefen Maturitätsquote und der grossen Nachfrage nach akademischem Nachwuchs sei jeder vermeidbare Studienabbruch einer zu viel, schreiben sie.

Die Studie berücksichtigt alle Studierenden, die zwischen 1975 und 2011 an einer Schweizer Universität eingeschrieben waren. Die Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung ist eine gemeinsame Institution der Schweizerischen Eidgenossenschaft und der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK).

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