Die Lebensbedingungen in der Schweiz sind gut und liegen im internationalen Vergleich auf einem hohen Niveau. Allerdings verbraucht das Land so viele nicht-erneuerbare Ressourcen, dass die verfügbaren Vorräte nicht für die künftigen Generationen erhalten werden.
Dies geht aus dem Bericht über die Nachhaltige Entwicklung 2012 hervor, den das Bundesamt für Statistik am Montag veröffentlichte. Danach liegen Lebenserwartung bei guter Gesundheit, allgemeine Lebenszufriedenheit und Einkommen in der Schweiz allesamt im grünen Bereich. Die Armutsgefährdung ist tiefer als in der Europäischen Union.
Die Ressourcen wie Einkommen und Bildung sind aber nach wie vor ungleich verteilt. Die reichsten 20 Prozent der Schweizer Bevölkerung verdienen durchschnittlich mehr als viermal so viel wie die ärmsten 20 Prozent. Junge Ausländerinnen und Ausländer machen viermal häufiger keine nachobligatorische Ausbildung als junge Schweizerinnen und Schweizer.
Auch weltweit gesehen sind die Ressourcen ungleich verteilt. Die Schweizer Bevölkerung beispielsweise verbraucht pro Kopf nahezu dreimal mehr Ressourcen und Umweltleistungen als im weltweiten Durchschnitt pro Person verfügbar sind.
Die Schweiz verbraucht zudem zu stark ihre nicht-erneuerbaren Ressourcen. Der totale Materialaufwand ist seit 1992 um mehr als 20 Prozent angestiegen. Eine der Folgen ist die Abfallzunahme: Die Produktion der Siedlungsabfälle hat sich seit 1992 um über 30 Prozent erhöht.
Der Bericht über die Nachhaltige Entwicklung 2012 wurde von den Bundesämtern für Statistik, für Raumentwicklung und für Umwelt sowie von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) ausgearbeitet. Der Bericht zeigt, in welche Richtung sich die nachhaltige Entwicklung in der Schweiz zwanzig Jahre nach dem Erdgipfel 1992 in Rio bewegt.