Die blamable 0:2-Niederlage gegen Bulgarien hat in Holland erste Konsequenzen: Die Oranje trennt sich von Bondscoach Danny Blind.
Danny Blind ist nicht ganz unerwartet als Nationaltrainer der Niederlande entlassen worden. Der 55-jährige frühere Ajax-Professional musste einen Tag nach dem peinlichen Abschneiden gegen Bulgarien und dem Abrutschen auf Platz 4 in der Gruppe A der WM-Qualifikation gehen. Am Dienstag soll Blinds Assistent Fred Grim das Team im Testspiel gegen Italien betreuen. Blind war vor knapp zwei Jahren auf Guus Hiddink gefolgt, konnte aber den freien Fall der «Elftal» nicht stoppen.
Seit dem 3. Platz an der WM 2014 in Brasilien bringen die Niederlande kein Bein mehr vors andere. Die Qualifikation für die EM 2016 wurde deutlich verpasst, weshalb Hiddink, der nach der WM auf Louis van Gaal gefolgt war, nach halbem Pensum ausstieg. Das Verpassen der Endrunde in Frankreich war umso peinlicher, weil das Teilnehmerfeld der EM auf 24 Teams aufgestockt worden war. 30 von 53 Verbänden scheiterten in der Ausscheidung – die Niederlande gehörten dazu.
In die WM-Qualifikation 2018 war Danny Blind mit einem verjüngten Team vielversprechend gestartet. Dem Unentschieden in Schweden folgte ein deutlicher Heimsieg gegen Weissrussland. Zuletzt aber gab es zwei Niederlagen in drei Spielen; und der 3:1-Sieg gegen Luxemburg wurde nur mit viel Mühe und mit zwei Toren in der letzten halben Stunde realisiert.
Der niederländische Verband hat nun reagiert, bevor es zu spät ist und bevor der Europameister von 1988, der sich dem eigenen Selbstverständnis nach zu den Grossen im Weltfussball zählt, erstmals seit 1982/1984 zwei Turniere in Folge verpasst. Noch sind die Chancen auf den 2. Platz hinter EM-Finalist Frankreich und damit auf die Teilnahme an der Barrage intakt. Der Rückstand von Oranje auf Schweden beträgt bloss drei Punkte.