Frankreichs Staatschef François Hollande hat in Paris die Militärparade zum französischen Nationalfeiertag abgenommen. In einem Militärfahrzeug liess sich der Präsident am Sonntagmorgen vom Pariser Triumphbogen an den Soldaten auf den Champs Elysées entlangfahren.
Dabei waren vereinzelt Buhrufe und Pfiffe von Gegnern der jüngst eingeführten Homo-Ehe zu hören. Als Ehrengäste nahmen auf der Tribüne an Hollandes Seite UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon, der malische Interimspräsident Dioncounda Traoré und der Präsident des neuen EU-Mitgliedslandes Kroatien, Ivo Josipovic, Platz.
Jets der Luftwaffe zeichneten am Himmel über der Parade die blau-weiss-rote französische Flagge nach. Auch etwa 60 malische Soldaten sowie Soldaten der UNO-Mali-Mission MINUSMA marschierten mit. Frankreich hatte im Januar in Mali militärisch eingegriffen, um einen Vormarsch der Islamisten aus dem Norden des westafrikanischen Landes zu stoppen.
An der Parade nahmen auch kroatische Soldaten teil. Die Zahl der Fusssoldaten entsprach in diesem Jahr mit insgesamt gut 4800 in etwa der des Vorjahres. Wegen der Einsparungen im Verteidigungsetat waren aber weniger Militärfahrzeuge, Flugzeuge und Helikopter beteiligt.
Rede an die Nation im TV-Interview
Nach der Militärparade will Hollande ein längeres Fernsehinterview geben. Es wurde erwartet, dass der sozialistische Staatschef darin seinen Landsleuten die Angst vor den Folgen der gegenwärtigen Wirtschaftskrise in Frankreich nehmen will.
Der seit 14 Monaten amtierende Hollande hatte versprochen, den Anstieg der Arbeitslosigkeit bis zum Jahresende zu stoppen. Weitere Interviewthemen dürften die Lage in Ägypten und der Bürgerkrieg in Syrien sein.
Überschattet wurde der Nationalfeiertag von einem schweren Zugunglück im Grossraum Paris, bei dem am Freitag sechs Menschen ums Leben gekommen waren.