Frankreich hat nach Angaben von Staatschef François Hollande «Hinweise» darauf, dass die Truppen von Syriens Machthaber Baschar al-Assad immer noch Chemiewaffen einsetzen. Es gebe allerdings noch keine Beweise, sagte Hollande am Sonntag dem Radiosender Europe 1.
Die Regierung in Damaskus habe aber schon in der Vergangenheit gezeigt, dass sie zum Einsatz «schrecklicher Methoden» bereit sei. Auch Frankreichs Aussenminister Laurent Fabius sagte bei Europe 1, es gebe «Hinweise» darauf, dass es im Nordwesten Syriens nahe der Grenze zum Libanon kürzlich Angriffe mit Chemiewaffen gegeben habe.
Diese Hinweise müssten aber noch bestätigt werden, betonte Fabius. Die mutmasslichen Angriffe seien zwar nicht von so grosser Tragweite gewesen wie der Giftgasangriff in Damaskus vor einigen Monaten, aber gleichwohl «tödlich».
Im August waren bei einem Giftgasangriff nahe Damaskus 1400 Menschen getötet worden. Der Westen machte Assad für den Angriff verantwortlich, die syrische Regierung islamistische Rebellen. Unter der Androhung eines US-Militäreinsatzes stimmte Assad der Vernichtung aller Chemiewaffen zu.
Am Samstag hatte die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) mitgeteilt, dass Syrien inzwischen rund 80 Prozent seiner Kampfstoffe übergeben habe. Zuletzt beschuldigten sich syrische Regierung und Rebellen gegenseitig, Mitte April in der syrischen Kleinstadt Kafarsita Chemiewaffen eingesetzt zu haben.