Frankreichs Staatschef François Hollande hat die gewaltsamen Übergriffe von Air-France-Mitarbeitern auf Spitzenmanager der französischen Fluggesellschaft scharf kritisiert. Er bezeichnete die Angriffe am Dienstag bei einem Besuch in Nordfrankreich als «inakzeptabel».
Zudem sagte er, der Vorfall drohe «Konsequenzen für das Ansehen» Frankreichs zu haben. Im Streit um einen neuen Sparplan bei Air France hatten aufgebrachte Mitarbeiter am Montag ein Treffen von Konzernleitung und Betriebsrat in Paris gestürmt. In dem Tumult wurden der Air-France-Personalchef Xavier Broseta und der Langstrecken-Verantwortliche Pierre Plissonnier attackiert.
Die Bilder, die zeigen, wie die beiden Spitzenmanager mit zerrissenen Hemden über einen Zaun klettern mussten, um sich in Sicherheit zu bringen, gingen um die Welt.
Französische Medien sahen das Image Frankreichs – unter anderem als Wirtschaftsstandort – durch den Vorfall stark beschädigt. Konflikte zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern werden in Frankreich immer wieder mit harten Bandagen ausgetragen. Umstrukturierungen von Unternehmen gelten als sehr schwierig.
Die Air-France-Leitung hatte den Gewerkschaften vor den Tumulten einen neuen Sparplan vorgestellt, durch den 2900 Stellen gefährdet sind. Premierminister Manuel Valls, der die Gewalt bereits am Montag verurteilt hatte, wurde am Dienstag am Air-France-Sitz erwartet.