Der Schweizer Kleinkinderbrei-Hersteller Holle baby food nimmt auch in der Schweiz vorsorglich Hirseprodukte aus dem Handel. Der Handel sei angehalten worden, die betroffenen Produkte aus den Regalen zu nehmen, teilte Holle baby food mit.
Am Freitag war bekannt geworden, dass in Deutschland vorsorglich alle Hirse-Breiprodukte des Riehener Produzenten zurückgerufen wurden, nachdem in zwei Bio-Babybrei-Proben Spuren der Pflanzeninhaltsstoffe Tropanalkaloide gefunden worden waren. Der Hersteller sprach von einer «reinen Vorsichtsmassnahme, auch wegen unklarer Messmethoden der deutschen Amtslabore.»
In der Schweiz nahm Holle baby food ebenfalls vorsorglich zwei Chargen aus dem Handel, die bei den Messungen des deutschen Amtslabors betroffen waren, wie aus der Mitteilung hervorgeht. Diese und alle weiteren sich noch im Handel befindlichen Chargen wiesen bei Messungen durch ein unabhängiges, akkreditiertes Labor keine oder nur in unbedenklicher Menge Spuren von Stechapfelsamen aus. Der Stechapfel ist eine Giftpflanze, die Tropanalkaloide enthält.
Beikräuter in Hirsekulturen
Zum Schutz der sehr kleinen Kunden habe Holle baby food entschieden, die beiden betroffenen Chargen zurückzunehmen. Der Schweizer Handel sei bereits entsprechend informiert worden.
Der Rückzug aller Hirse-Breie in Deutschland erfolgte, nachdem ein Landeslabor Spuren natürlicher Tropanalkaloide entdeckt hatte. Es handelt sich dabei um natürliche Inhaltsstoffe der Samen von Beikräutern in den Hirsekulturen.
Die Spuren dieser Samen seien vor einem Jahr bei einer Risikobewertung durch Fachbehörden als unerwünscht angesehen worden. Normalerweise würden die Tropanalkaloide durch Sorgfalt im Anbau vermieden.