Hollywood-Stars politisieren am Zürcher Film Festival

Steuergerechtigkeit, Frauenrechte oder die Lage in China: Mit Trivialitäten haben sich die Hollywood-Grössen Richard Gere und Susan Sarandon am Sonntag vor den Medien in Zürich nicht abgegeben.

Filmstars Richard Gere und Susan Sarandon in Zürich (Bild: sda)

Steuergerechtigkeit, Frauenrechte oder die Lage in China: Mit Trivialitäten haben sich die Hollywood-Grössen Richard Gere und Susan Sarandon am Sonntag vor den Medien in Zürich nicht abgegeben.

Ihr neuer Film „Arbitrage“, den sie gemeinsam mit Regisseur Nicholas Jarecki am Zurich Film Festival (ZFF) präsentierten, handelt von einem korrumpierten Börsianer. Entsprechend eignet sich eine Medienkonferenz über den Thriller, um grosse Anliegen zu erörtern.

Gefragt, was ihr am wichtigsten sei, nannte Sarandon Frauenrechte und die Reduktion der finanziellen Ungleichgewichte in der Welt. Gere, der sich dem tibetischen Volk verbunden fühlt, hofft auf eine baldige Demokratisierung Chinas.

Eine positive Entwicklung in dem Riesenreich würde die ganze Welt einen gewaltigen Schritt voranbringen, sagte Gere. Regisseur Jarecki plädierte dafür, den erfolglosen Krieg gegen Drogen, den insbesondere die USA noch immer führen, sofort zu beenden. Dieser sei „Verschwendung“ und verursache viel Leid.

Scharfe Kritik an Mitt Romney

Klare Worte fand Gere mit Blick auf die anstehenden Präsidentschaftswahl in den USA. Die Aussagen des republikanischen Kandidaten Mitt Romney seien schlicht „irre“, dessen Wahl wäre eine „Groteske“.

Äusserst höflich sprach der 63-jährige Hollywoodstar dagegen über die Schweiz. Er schätzt an dem Land insbesondere, dass es einst tibetische Flüchtlinge aufgenommen hat. Ausserdem sei die Schweiz zwar klein, aber „gut geformt.“

Dass ihm im Zürich am Sonntag der Golden Icon-Award verliehen werde, freue ihn, besonders ernst nehme er solche Preise allerdings nicht. „Ikone klingt sehr erwachsen, irgendwie nach meinem Vater“, sagte Gere lächelnd.

Eigene Erfahrungen eingeflossen

Als kleines Festival wollten weder er noch Sarandon das ZFF bezeichnet sehen. Mit acht Ausgaben sei die Veranstaltung doch bereits gut etabliert. Festivals, die nicht ganz so gross seien wie etwa Cannes, eigneten sich auch besser, um neue Kontakte zu knüpfen, sagte Sarandon.

Die 65-jährige spielt in „Arbitrage“ die Gattin des von Gere dargestellten Börsenhändlers. Der Thriller, in den Autor und Regisseur Jarecki als Kind von Wallstreet-Personal eigene Erfahrungen einfliessen lassen konnte, kommt am 11. Oktober in die Deutschschweizer Kinos.

Nächster Artikel