Der dänische Spielzeugriese Lego hat mit seinen Bauklötzen einen Rekordgewinn angehäuft – nicht zuletzt dank der Werbung durch den Kino-Hit «The Lego Movie».
Hollywood sei Dank, wird sich Lego-Konzernchef Jørgen Vig Knudstorp wohl sagen. Nicht zuletzt dank der Werbung durch den Kino-Hit «The Lego Movie» verdiente der Konzern im vergangenen Geschäftsjahr 7 Mrd. dänische Kronen (gut 1 Mrd. Fr.). Das waren rund 900 Millionen Kronen mehr als im Vorjahr.
Knudstorp sprach bei der Vorstellung der Zahlen am Mittwoch in Billund vom «besten Jahr überhaupt» für die Gruppe. Auch beim Umsatz stapelt Lego immer weiter in die Höhe: Mit 28,6 Mrd. Kronen (4,1 Mrd. Fr.) lag er im vergangenen Jahr um 13 Prozent über Vorjahr. In der ersten Jahreshälfte war die Gruppe zum weltgrössten Spielzeughersteller aufgestiegen.
Aufs Jahr gesehen ist US-Konkurrent Mattel zwar mit 6 Mrd. Dollar (5,7 Mrd. Fr.) wieder umsatzstärker, verdiente aber 2014 mit rund 500 Mio. Dollar weniger als die Hälfte der Dänen.
Der Chef singt und tanzt
Um dem Konkurrenten ertragsmässig weiter hinter sich zu lassen, plant Lego in Zusammenarbeit mit Warner Brothers schon neue Filmprojekte.
Für 2017 haben die Dänen ausserdem einen zweiten Teil des Lego-Films angekündigt, dessen Titelsong «Hier ist alles super» («Everything Is Awesome») in diesem Jahr für einen Oscar nominiert war. Weltweit spielte die Geschichte des gewöhnlichen Bauklötzchen-Bauers Emmet, der zum Helden wird, rund 469 Mio. Dollar ein.
«Heute ist einer dieser Tage, wo man aufwacht und sagt: Hier ist alles super!», sagte Knudstorp, der am Mittwoch vor lauter Freude vor Journalisten sang und tanzte. Die Gruppe wuchs nach eigenen Angaben 2014 in allen Märkten. In diesem Jahr soll unter anderem eine neue Klötzchenfabrik in China für den asiatischen Markt an den Start gehen.
Mattel plant Gegenschlag
Die Serien «Lego City», «Lego Star Wars» und «Lego Friends» verkauften sich nach Angaben des Unternehmens besonders gut. Auch Erwachsene spielen demnach wieder mehr mit den Steinen mit den berühmten Noppen: Die Produktreihe «Lego Creator» für eine ältere Zielgruppe war 2014 ebenfalls beliebter.
Der US-Spielzeugriese Mattel, dessen einstige Kassenschlager «Barbie» und «Ken» das Nachsehen haben, will den Höhenflug der Dänen nicht kampflos hinnehmen – und greift Lego mit dem Kauf des Bauklötze-Bauers «Mega Brands» an. Ob der Plan des Branchenprimus aufgeht, bleibt abzuwarten.