Holocaust-Bemerkung über Heidi Klum sorgt für Empörung

Die US-Entertainerin Joan Rivers hat mit einem Holocaust-Vergleich über das deutsche Topmodel Heidi Klum einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Die Anti-Defamation League (ADL), die gegen Antisemitismus kämpft, verurteilte am Mittwoch die Äusserungen Rivers‘.

Heidi Klum mit ihrer aufreizenden Garderobe (Bild: sda)

Die US-Entertainerin Joan Rivers hat mit einem Holocaust-Vergleich über das deutsche Topmodel Heidi Klum einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Die Anti-Defamation League (ADL), die gegen Antisemitismus kämpft, verurteilte am Mittwoch die Äusserungen Rivers‘.

Die für ihre Provokationen berüchtigte 79-Jährige hatte über ein Abendkleid Klums gesagt: „Das letzte Mal, als jemand aus Deutschland so heiss ausgesehen hat, war, als sie Juden in die Öfen geschoben haben.“ ADL bezeichnete die Äusserung als „vulgär und beleidigend“.

Rivers machte die Bemerkung am Montag in der Fernsehsendung „Fashion Police“. Sie bezog sich dabei auf ein aufreizendes Kleid, das Klum am Sonntag an einer Oscar-Party getragen hatte. Das aus Bergisch-Gladbach stammende Ex-Model war dort mit einer engen, goldenen Robe mit tiefem Dekolleté und freiem Rücken aufgetaucht.

Der ADL-Vorsitzende Abraham Foxman erklärte, dass Rivers mit ihrer Aussage Juden und Überlebende des Holocaust schwer beleidigt habe. „Ausgerechnet Joan Rivers sollte es besser wissen“, sagte er mit Blick auf die russisch-jüdischen Vorfahren der Entertainerin. „Bestimmte Dinge über den Holocaust sollten tabu sein.“

Foxman kritisierte auch Rivers‘ Ko-Moderatoren Giuliana Rancic, Kelly Osborne und George Kotsiopoulos, die den Kommentar einfach weggelacht hätten. Foxman verlangte in einem Brief an den Sender eine formale Entschuldigung und die Absetzung der Show.

Die Zeitung „New York Daily News“ berichtete unterdessen, dass Rivers eine Entschuldigung ablehne. Dem Branchenblatt „Hollywood Reporter“ sagt sie, dass ein Grossteil der Familie ihres Ehemanns im Vernichtungslager Auschwitz ermordet worden sei.

„Ich habe es immer zum Prinzip gemacht, die Leute durch Humor an den Holocaust zu erinnern“, wurde Rivers auf der Online-Seite des Magazins zitiert.

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