Der britische Bischof Richard Williamson muss für sein Leugnen des Holocaust eine Geldstrafe zahlen. Im Berufungsprozess verurteilte das Landgericht in Regensburg den 73-Jährigen am Montag wegen Volksverhetzung zur Zahlung von 1800 Euro.
Die Kammer bestätigte damit ein gleichlautendes Urteil des Amtsgerichts Regensburg vom Januar dieses Jahres.
Der ehemalige Bischof der erzkonservativen Pius-Bruderschaft hatte 2008 in einem nahe Regensburg geführten Interview mit dem schwedischen Fernsehen den Massenmord an sechs Millionen Juden durch die Nazis und die Existenz von Gaskammern abgestritten. In Deutschland ist die Leugnung des Holocaust strafbar.
Die Tragweite seiner Äusserung hatte Williamson laut einer Zeugenaussage bereits kurz nach seinem umstrittenen Interview geahnt. «Ich hoffe, dass ich nichts Falsches gesagt habe», soll der heute 73-Jährige unmittelbar nach dem Interview gesagt haben. Dies erklärte der damalige Leiter des Priesterseminars der Piusbrüder in Zaitzkofen, Stefan Frey, vor Gericht.
Bereits im Juli 2011 hatte das Landgericht Regensburg in zweiter Instanz eine Verurteilung wegen Volksverhetzung bestätigt. Das Oberlandesgericht Nürnberg kassierte das Urteil im vergangenen Februar jedoch aufgrund von Verfahrensmängeln.