Die vier Luxushotels der Victoria-Jungfrau-Collection (VJC) haben im vergangenen Jahr nur wenig Gewinn abgeworfen. Die Traditionshäuser müssen sich neuen Trends anpassen: Ihr üppiger Luxus aus der Belle Epoque soll nun verstärkt Touristen aus Asien anlocken.
Das Victoria-Jungfrau in Interlaken sowie die Nobelherbergen Bellevue Palace in Bern, Eden au Lac in Zürich und Palace in Luzern haben im vergangenen Jahr 1,2 Mio. Fr. Gewinn eingebracht, bei einem Umsatz von 75,2 Mio. Franken. Im Vorjahr hatte die Gruppe 0,95 Mio. Fr. Gewinn bei 74,2 Mio. Fr. Umsatz eingefahren.
Die wirtschaftliche Lage der Gruppe ist seit mehreren Jahren angespannt. „In schwierigen Zeiten ein gerade noch positives Ergebnis zu erwirtschaften, ist schwieriger, als in Boom-Zeiten ein Glanzresultat auf den Tisch zu legen“, betonte aber Peter Bratschi, Verwaltungsratspräsident der börsenkotierten Hotelleriegruppe, am Mittwoch vor den Medien in Zürich.
Die Ergebnisse der vier Häuser sind zudem sehr unterschiedlich: Das Berner Bellevue Palace neben dem Bundeshaus, gelegentlich als „erstes Haus der Eidgenossenschaft“ bezeichnet, sowie das Victoria-Jungfrau in Interlaken florieren weitaus besser als die beiden Hotels in Zürich und Luzern.
Mehr Werbung
„Der wichtigste Teil der Kundschaft sind immer noch Schweizer“, sagte VJC-Geschäftsführer Beat Sigg. Die vier Häuser, die zu den berühmtesten Nobelherbergen des Landes zählen, hätten in der Schweiz ein hervorragendes Image, sagte er. Ein Problem habe die VJC aber bei Gästen aus Europa, vor allem aus den Nachbarländern.
Vordergründig wegen des starken Euros bleiben Deutsche, Franzosen oder Italiener den historischen Zimmern und prächtigen Suiten der Hotels fern. Nun sollen Touristen aus den Schwellenländern, vor allem China und Indien, den Verlust ausgleichen. Bisher stammen im Schnitt je drei bis vier Prozent der Gäste aus den beiden Ländern.
Die VJC arbeitet im Marketing schon jetzt mit der indischen Luxuskette Taj Hotels zusammen. Die asiatischen Gäste seien sehr interessiert am Stil alter Hotelpaläste, heisst es bei der VJC.