Soldaten der Afrikanischen Union sollen nach Angaben von Human Rights Watch (HRW) in Somalia Frauen und junge Mädchen sexuell missbraucht haben. Burundische und ugandische Militärs der AU-Mission AMISOM hätten Frauen vergewaltigt oder auf andere Weise sexuell genötigt.
Betroffen seien Frauen, die an den Stützpunkten um ärztliche Hilfe oder Wasser baten, schreibt HRW in einem am Montag veröffentlichten Bericht. Die Soldaten sollen demnach von somalischen Mittelsmännern unterstützt worden sein.
HRW-Mitarbeiter hatten zuvor 21 Opfer befragt, die von Vergewaltigungen und sexueller Ausbeutung berichteten. Sie alle waren aus Süd- und Zentralsomalia vertrieben worden, wo seit Jahren die radikalislamische Al-Shabaab-Miliz wütet.
«Soldaten der Afrikanischen Union haben ihre Machtposition missbraucht, um Somalias schutzbedürftigste Frauen und Mädchen auszubeuten», sagte Liesl Gerntholtz, Leiterin der HRW-Frauenrechtsabteilung. Die somalische Führung und die Führung der AU müssten die truppenstellenden Länder drängen, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Sonst werde die Glaubwürdigkeit der ganzen Mission infrage gestellt, so Gerntholtz.
AMISOM verurteilte den Missbrauch am Montag scharf. Soldaten, die sich der sexuellen Ausbeutung schuldig gemacht hätten, würden angemessen bestraft, teilte der Sprecher der Mission, Eloi Yao, in einer E-Mail mit.