Die britische Grossbank HSBC, deren Schweizer Tochter Beihilfe zur Steuerhinterziehung vorgeworfen wird, entschuldigt sich für die einstigen Geschäftspraktiken ihres Ablegers in Genf. Dafür hat sie in britischen Sonntagszeitungen ganzseitige Inserate geschaltet.
HSBC gibt bezüglich ihres Schweizer Geschäfts Mängel bei der Einhaltung von Vorschriften und in der Kontrolle zu. Aufgrund von durch ein Journalistennetzwerk ausgewerteten Bankdaten aus den Jahren 2006 und 2007 wird HSBC Schweiz vorgeworfen, vermögenden Kunden beim Verstecken von Vermögenswerten vor dem Fiskus geholfen zu haben.
Der in zahlreichen britischen Zeitungen als Inserat publizierte Brief ist von HSBC-Konzernchef Stuart Gulliver unterzeichnet worden. Im Brief ist von «schmerzhaften Erfahrungen» für Kunden, Angestellte und Aktionäre die Rede. «Wir müssen dafür Verständnis zeigen, dass die Gesellschaft, der wir dienen, mehr von uns erwartet», schreibt Gulliver im Brief. «Wir entschuldigen uns daher aufrichtig.»
HSBC hält weiter fest, dass die Mehrheit der 140 in den Medienberichten genannten Personen mittlerweile nicht mehr Kunden der Bank seien und dass man inzwischen viel genauer kontrolliere, wer als Kunde akzeptiert werde.
«Wir haben überhaupt keine Lust, Geschäfte mit Kunden zu machen, die Steuern hinterziehen oder die Richtlinien der Bank bezüglich Finanzkriminalität nicht erfüllen», heisst es im Brief weiter.