Die britische Grossbank HSBC hat 2014 wegen einer Reihe von Strafzahlungen sowie steigenden Kosten und einem flauen operativen Geschäft deutlich weniger verdient. Unter dem Strich ist der Gewinn um 15 Prozent auf 13,7 Milliarden US-Dollar gefallen.
Die Erträge stagnierten bei rund 62 Mrd. Dollar, wie die Bank am Montag in London mitteilte. Experten hatten mit einem besseren Ergebnis gerechnet. An der Londoner Börse fielen HSBC-Aktien daraufhin um knapp sechs Prozent.
Bankchef Stuart Gulliver ist über das Abschneiden seines Hauses im vergangenen Jahr enttäuscht, sieht aber auch einige Fortschritte im operativen Geschäft. Nach wie vor gebe es aber eine Reihe von Risiken für die Wirtschaft allgemein und die Branche im Speziellen.
Da die Bank ihren Sitz in London habe, sei der mögliche Austritt Grossbritanniens aus der Europäischen Union die grösste Unsicherheit für sein Haus.
HSBC entschuldigte sich erneut für Verfehlungen bei ihrer Schweizer Tochter. Der Steuerfall erinnere die Bank daran, wieviel noch zu tun sei, teilte HSBC mit. Europas grösster Bank wird Beihilfe zur Steuerhinterziehung vorgeworfen. Daraus seien Konsequenzen gezogen worden, bekräftigte das Finanzinstitut.
Am Sonntag hatte die britische Zeitung «The Guardian» zudem berichtet, der HSBC-Chef Gulliver besitze selbst ein Konto bei der Schweizer Tochter. Die Bank bestätigte die Angaben am Montag, betonte aber, Gulliver habe das Konto bei den Steuerbehörden deklariert.