Das Trainer-Debüt von Peter Knäbel mit dem HSV ist gründlich misslungen. Nach dem 0:4 bei Leverkusen wird der Kampf um den Klassenerhalt zur Herkulesaufgabe.
Bei Knäbel war der Frust nach der deutlichen Niederlage spürbar. «Heute hatten wir keine elf Männer auf dem Platz», schimpfte der ehemalige SFV-Stratege vor der Rückkehr nach Hamburg. Der «Liga-Dino» hatte wie ein Absteiger gespielt und leblos gewirkt. «Wenn man so emotionslos verliert, muss einiges schiefgelaufen sein – bei uns ist alles schiefgelaufen», stellte Knäbel fest. Die Mission des als Retter auf die Trainer-Bank beorderten HSV-Sportdirektors hätte katastrophaler nicht beginnen können.
Der an der Pleite nicht unschuldige Captain Johan Djourou meinte konsterniert: «Schlimm ist, dass wir nicht einmal kämpfen. Das Problem ist, wir gehen zu einfach unter.» Dieser Selbstkritik konnte Knäbel nur beipflichten. Auch er monierte die mangelnde Präsenz sowie fehlende Einstellung der HSV-Spieler und kündigte personelle Konsequenzen für das Nord-Derby gegen den Tabellenzweiten Wolfsburg vom nächsten Samstag an. «Ich habe gesehen, auf wen ich mich verlassen kann und auf wen nicht», sagte Knäbel, der erstmals nach 15 Jahren wieder als Trainer im Einsatz war und trotz des Debakels versicherte: «Ich habe mich da unten sehr wohlgefühlt.»
Wie soll der HSV nun aus dem Teufelskreis ausbrechen? Knäbel dazu: «Man kann den Profis nicht sagen, Du kannst nichts, musst aber Spiele gewinnen. Wir müssen den Spielern in den nächsten Trainings Selbstvertrauen vermitteln.»