Hürdensieger Ortega darf nicht an die Weltmeisterschaften

Der Kubaner Orlando Ortega gewinnt den 110-m-Hürdenlauf, das Hauptereignis beim mässig besetzten Diamond-League-Meeting in Stockholm.

Orlando Ortega fliegt geschmeidig über die Hürden (Bild: SI)

Der Kubaner Orlando Ortega gewinnt den 110-m-Hürdenlauf, das Hauptereignis beim mässig besetzten Diamond-League-Meeting in Stockholm.

Im Hürdensprint stand WM-Final-würdiges Teilnehmerfeld am Start. Ortega wäre für die Titelkämpfe in Peking in der Favoritenrolle, wenn er dort starten dürfte. Der Jahresschnellste (12,94) setzte sich in 13,18 Sekunden vor dem zweifachen Europameister Sergej Schubenkow (Russ) durch. Der Weltmeister David Oliver (USA) legte einen tollen Start hin, wurde aber noch auf Rang 3 durchgereicht.

Ortega hatte vor zwei Jahren an den WM in Moskau neben der Bahn für Schlagzeilen gesorgt. Er setzte sich in Russland vom kubanischen Team ab und tauchte in Italien wieder auf. Er gab familiäre Gründe an. Er wolle seine in den USA lebende Mutter besuchen. Nun wohnt er in Spanien und hofft, dereinst dieses Land auf internationaler Ebene vertreten zu dürfen. Für Peking erhielt er keine Freigabe.

Das Feld in Stockholm wies wegen der anstehenden Weltmeisterschaften beträchtliche Lücken auf. Die Stars im Sprint fehlten ebenso wie mehrere Aushängeschilder über die Mitteldistanzen oder in den technischen Disziplinen. Auch Mujinga Kambundji, Selina Büchel oder Nicole Büchler, die inzwischen auch Angebote für Auslandstarts in der Diamond League erhalten und deren Disziplinen in der schwedischen Hauptstadt im Programm standen, reisten nicht in den Norden.

Das Sprint-Ass Shelly-Ann Fraser-Pryce aus Jamaica machte in 10,93 Sekunden (GW 0,2 m/s) eine Kampfansage an die US-Athletinnen. Die zweifache Olympiasiegerin über 100 m hält gute Karten in der Hand, um in Peking ihren Titel von Moskau zu bestätigen. Bereits 2009 in Berlin hatte sie Gold in der prestigeträchtigsten Distanz gewonnen.

Eine überraschende Niederlage kassierte der Hochspringer Mutaz Essa Barshim. Der Katari riss 2,32 m dreimal. Eine Aufwärtstendenz zeigte dagegen Tschechiens Speerwerferin Barbora Spotakova. Die zweifache Olympiasiegerin gewann den Wettkampf in der persönlichen Saisonbestweite von 65,66 Metern.

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