US-Präsident Barack Obama hat einen überraschenden Wahlhelfer gewonnen: In einem Fernsehinterview sprach sich der venezolanische Präsident Hugo Chávez für Obamas Wiederwahl aus. „Wenn ich Amerikaner wäre, würde ich für Obama stimmen“, sagte der Linkspopulist.
Chávez war bisher nicht als besonderer Freund der USA und ihrer Staatschefs bekannt. Er sei sich sicher, dass auch Obama für ihn stimmen würde, wenn er aus Caracas stammte. Den US-Präsidenten bezeichnete Chávez als „prima Kerl“.
Chávez stellt sich am 7. Oktober, einen Monat vor Obama, zur Wiederwahl. Er zeigte sich ebenso von seinem Wahlsieg überzeugt wie von dem Sieg des US-Demokraten. Danach könnten beide Länder „eine neue Ära normaler bilateraler Beziehungen“ beginnen, kündigte er an.
Von „normalen Beziehungen“ sind die beiden Staaten derzeit weit entfernt. Obamas Amtsvorgänger George W. Bush beschimpfte der venezolanische Linkspopulist vor der UNO-Vollversammlung auch gerne mal als „Teufel“, den USA und ihrer „imperialistischen Politik“ traut er seit seinem Amtsantritt 1999 nicht über den Weg. Nach Obamas Wahlsieg mässigte Chávez zwar seinen Ton, die Beziehungen blieben jedoch gespannt.